Hockenheim. Insgesamt 40 Autobahnraststätten hat der ADAC bundesweit getestet. Dabei besuchten die Experten auch die Anlage Hockenheim West als einzige Raststätte in der Metropolregion. Unterm Strich haben sie ihr die Note „ausreichend“ verpasst - eine 3 auf der Notenskala von 1 bis 5 in dem Test. Immerhin: Die Raststätte hat sich damit verbessern können. Bei vorangegangenen Tests in den Jahren 2006 und 2013 hatte Hockenheim West mit mangelhaft abgeschnitten.
Raststätte Hockenheim West zweimal besucht
Zweimal hatten die Tester nach Angaben des ADAC die Anlage im März und April besucht. Auf der Checkliste standen insgesamt 150 Prüfpunkte. Pluspunkte sammelte die Raststätte für optisch saubere Toiletten, einen funktionalen, separaten Babywickelraum im Rastgebäude, eine große Auswahl an Kuchen und Gebäck an der Kaffeebar. Auch gibt es Ladesäulen für E-Autos mit Kapazitäten von über 150 Kilowatt.
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Es gibt barrierefreie Parkplätze am Rastgebäude mit abgesenktem Bordstein, allerdings keine barrierefreie Toilette im Rastgebäude, sondern nur an der Tankstelle. Der Zugang zum Gebäude ist nach Ansicht der ADAC-Tester sicher, aber beschwerlich.
Punktabzug für hohe Preise bei Essen und Sprit
Deutlich negativ zu Buche schlagen die hohen Preise im Restaurant und im Tankstellen-Shop. Die nach Meinung der Tester überhöhten Preise hatten schon bei den vorangegangenen Tests für eine glatte 5 („sehr mangelhaft“) gesorgt. Auch die Auswahl an warmen Speisen im Restaurant sei gering, ebenso die Auswahl bei den Belägen der Sandwiches.
Einen dicken Minuspunkt gab es für die Kraftstoffpreise. Die Tester hatten im März die Kosten für Benzin und Diesel an der Raststätte mit der nächstgelegenen Tankstelle abseits der Autobahn verglichen. „Wer am Tag der Stichprobe am Hockenheimring West tankte, zahlte im Vergleich zu der nächsten Tankstelle abseits der Autobahn 63,3 Cent je Liter mehr“, so der ADAC - ein Aufschlag von 39 Prozent.
Für die überteuerten Kraftstoffpreise - das zeigte die Stichprobe aus dem März - fehlt uns jegliches Verständnis.
Beim Diesel war es ein Aufpreis von 47,3 Cent pro Liter oder 29 Prozent. „Für die überteuerten Kraftstoffpreise - das zeigte die Stichprobe aus dem März - fehlt uns jegliches Verständnis“, sagt Alexa Sinz, Pressesprecherin des ADAC Nordbaden. Auch wünsche man sich vom Raststättenbetreiber, dass die Preise in der Gastronomie und im Tankstellen-Shop nach unten korrigiert würden - insbesondere dann, wenn sie sich signifikant von denen der Umgebung unterscheiden.
ADAC Raststätten-Test: 15 Anlagen erhalten die Note "gut"
Bundesweit erreichten bei dem ADAC-Test 15 Anlagen die Note „gut“, 24 schnitten mit „ausreichend“ ab und eine mit „mangelhaft“. Hauptärgernis waren die Preise für Speisen und Getränke, egal, ob in Ballungsräumen oder im ländlichen Raum. Hingegen war das Angebot der Gastronomie meist „sehr gut“ oder „gut“.
In der Kategorie „Services“ schnitten die meisten Anlagen mit „ausreichend“ ab. Ein kostenloser Test des Reifendrucks war immer möglich. Aber nur die Hälfte der getesteten Raststätten hatte eine Schnellladesäule für E-Autos mit Leistungen von 150 oder 300 Kilowatt. Camper und Wohnmobilisten konnten nirgends Frischwasser nachfüllen oder die Kassetten-Toilette leeren. „Hier hat das Angebot eindeutig noch nicht mit der gestiegenen Nachfrage nachgezogen“, resümiert der ADAC.
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