Rhein-Neckar

ADAC rechnet mit Freitag als staureichstem Tag

Am Wochenende droht ein Verkehrschaos auf den Autobahnen. Ein Verkehrsexperte klärt die wichtigsten Fragen und rät zu flexibler Routenplanung

Von 
Till Börner
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Der ADAC Baden-Württemberg erwartet zum Start der Sommerferien eines der staureichsten Wochenenden des Jahres. © Markus Scholz/dpa

Hurra, die Sommerferien in Baden-Württemberg sind da. Doch die Freude über die freie Zeit könnte schnell einen Dämpfer erleiden – zumindest bei all denjenigen, die in den Urlaub fahren wollen. Der ADAC Baden-Württemberg erwartet zum Start der Sommerferien eines der staureichsten Wochenenden des Jahres. Vor allem am Freitag und Samstag droht auf den Straßen mancherorts Stillstand. „Das ist das einzige Wochenende, an dem alle 16 Bundesländer Ferien haben“, so ADAC-Verkehrsexperte Jürgen Herbrich. Während im Südwesten und in Bayern das Schuljahr eben erst zu Ende gegangen ist, starten in Nordrhein-Westfalen die Schulen am Montag wieder. Diese spezielle Konstellation führt dazu, dass vor allem aus dem Süden mit starkem Rückreiseverkehr ins bevölkerungsreichste Bundesland zu rechnen ist und auf den gegenüberliegenden Fahrbahnen Autokolonnen sich in Richtung Alpen bewegen.

Wo ist am ehesten mit Stau zu rechnen?

Für Jürgen Herbrich lässt sich diese Frage klar beantworten. „Neuralgische Punkte sind Autobahnkreuze und -dreiecke, außerdem Baustellen.“ Für die Menschen, die aus Mannheim oder der Metropolregion in den Urlaub starten, sind das Autobahndreieck Karlsruhe, an dem gebaut wird, das Walldorfer Kreuz und die Dauerbaustelle auf der A 8 bei Pforzheim Stellen, an denen die Staugefahr besonders hoch ist. Wer von Mannheim aus in Richtung Norden fährt, hat zunächst mehrere Autobahnen zur Auswahl. „Dass die A 6, die dann zur A 67 wird, und die A 5 bis Darmstadt parallel zueinander laufen, ist Luxus. Das entspannt auf den Straßen“, sagt Herbrich.

Wann ist die Staugefahr am größten?

Beim ADAC geht man davon aus, dass der Freitag der staureichste Tag wird. Grundsätzlich rechnet Herbrich damit, dass in der ersten Tageshälfte die meisten Menschen in den Süden fahren und in der zweiten Tageshälfte sich der Verkehr in Richtung Norden ballen wird. Das gilt für Freitag, Samstag und Sonntag. Eine gewisse Flexibilität bei der Routenplanung kann helfen. Herbrich rät, sich einen breiten Überblick über die Wege zu verschaffen und sich nicht blind auf das Navi zu verlassen. Wer beispielsweise nach Frankreich oder durch die Schweiz nach Italien will, kann von Mannheim ausgehend die B 9 durch die Pfalz fahren, dann auf die französische Autobahn 35 wechseln und die staugeplagte A 5 links liegen lassen. Der Haken: Sobald die Großstadt Straßburg umfahren werden muss, kostet es Geld. Je nach Streckenwahl sind entweder 4,60 Euro für eine Umweltplakette oder fünf Euro Autobahnmaut fällig.

Ist der Urlaubsort nicht ganz so weit entfernt, geht es manchmal auch komplett ohne Autobahn. „Bodenseeurlauber könnten beispielsweise über Bundes- oder Landstraßen fahren“, schlägt Herbrich vor, räumt aber ein, dass diese abseits von Autobahnen liegen müssen. „Staut es sich dort, werden die kleineren Straßen in der Nähe natürlich zu Ausweichrouten.“

Sollte man am besten nachts fahren?

Die Entscheidung muss jeder für sich treffen, findet Herbrich. Denn eine Fahrt bei Dunkelheit und womöglich Regen muss einem liegen. Der ADAC-Experte rät, nur im ausgeruhten Zustand eine Nachtfahrt anzutreten. Dann mache sie aber durchaus Sinn, weil die Straßen normalerweise frei sind. Vor allem für kleine Kinder sind nächtliche Autoreisen praktisch, weil diese dann ihre Schlafroutine beibehalten können.

Redaktion Redakteur in der Onlineredaktion

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