Gesundheit

Gesunde Nieren: So schützen wir das Filterwerk unseres Körpers

Unsere Nieren sind wahre Wunderwerke – sie reinigen unseren Körper Tag für Tag und halten ihn im Gleichgewicht. Damit sie lange gesund bleiben, lohnt es sich, gut auf sie zu achten. Wer früh auf kleine Warnzeichen hört und seinen Lebensstil bewusst gestaltet, kann viel für starke und gesunde Nieren tun.

Von 
Victoria Wagner
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Wie die Nieren funktionieren: Lebenswichtige Funktionen

Die Nieren arbeiten wie ein hochmodernes Filtersystem. Jeden Tag passieren etwa 1.500 Liter Blut die beiden bohnenförmigen Organe, die winzige Abfallstoffe, überschüssige Flüssigkeit und Elektrolyte aus dem Blut herausfiltern. Gleichzeitig sorgen sie dafür, dass wichtige Substanzen wie Eiweiße, Glukose und Mineralien im Körper bleiben. Über die Harnproduktion werden Schadstoffe und überschüssige Flüssigkeit ausgeschieden.

Darüber hinaus spielen die Nieren eine zentrale Rolle bei der Regulation des Blutdrucks und der Produktion von Hormonen. Erythropoetin regt die Bildung roter Blutkörperchen an, während Renin und andere Botenstoffe den Kreislauf stabil halten. So wirken die Nieren nicht nur als „Körperklärwerk“, sondern auch als Steuerzentrale für lebenswichtige Funktionen.

Akut oder chronisch: Arten der Niereninsuffizienz

Man unterscheidet zwischen akuter und chronischer Niereninsuffizienz.

  • Akute Niereninsuffizienz tritt plötzlich auf, häufig ausgelöst durch Infektionen, Verletzungen oder bestimmte Medikamente.
  • Chronische Niereninsuffizienz entwickelt sich schleichend über Jahre, oft als Folge von Diabetes, Bluthochdruck oder wiederkehrenden Nierenentzündungen.

Die Symptome können vielfältig sein: Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Schwellungen, Übelkeit oder Veränderungen im Urin. Unbehandelt können schwerwiegende Folgen wie Herz-Kreislauf-Probleme oder eine Anreicherung von Giftstoffen im Körper, die sogenannte Urämie, auftreten.

Geschwollene oder schmerzende Nieren können ein Hinweis für eine Insuffizienz sein. © Stock Adobe - Pixel-Shot

Ursachen, die wir selbst beeinflussen können

Die Entstehung von Nierenproblemen hängt oft mit mehreren Faktoren zusammen:

  • Genetik und Epigenetik: Nicht nur vererbte Gene, auch epigenetische Veränderungen können die Nierenfunktion beeinflussen. Positiv: Lebensstilmaßnahmen können diese Effekte teilweise rückgängig machen.
  • Mitochondriale Schäden: Defekte in den „Kraftwerken“ der Nierenzellen können deren Leistungsfähigkeit einschränken.
  • Ernährung: Ein hoher Konsum von Salz, Zucker, tierischem Eiweiß und gesättigten Fetten belastet die Nieren. Auch zu viele Kohlenhydrate können chronische Entzündungen fördern.
  • Chronische Entzündungen: Langandauernde, oft unbemerkte Entzündungen schädigen das Nierengewebe und verringern die Filterkapazität.

Vier Schritte zu gesunden Nieren

1. Mikronährstoffe gezielt einsetzen

Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe sind essenziell für die Nierenfunktion:

  • Vitamin D: Unterstützt die Kalziumaufnahme und schützt vor Ablagerungen in den Nieren.
  • Antioxidantien (z. B. Vitamin C, E): Schützen vor oxidativem Stress.
  • Kalium und Magnesium: Unterstützen die Zellfunktionen und helfen, den Blutdruck zu regulieren.
  • Sekundäre Pflanzenstoffe: Fördern die Nierengesundheit und können epigenetische Schäden rückgängig machen.

Eine ausgewogene Ernährung kombiniert mit hochwertigen Mikronährstoffergänzungen kann das Risiko für Nierenschäden deutlich senken.

2. Entzündungshemmende Ernährung

Eine Ernährung, die Entzündungen reduziert, schützt die Nieren:

  • Omega-3-Fettsäuren aus fettem Fisch, Leinsamen oder Walnüssen wirken entzündungshemmend.
  • Frisches Obst und Gemüse liefern Antioxidantien.
  • Weniger Kohlenhydrate und gesättigte Fette entlasten den Stoffwechsel und den Blutdruck.
  • Gewürze wie Kurkuma können die Entzündungsabwehr zusätzlich unterstützen.

3. Bio-Lebensmittel bevorzugen

Lebensmittel aus kontrolliert biologischem Anbau bieten Vorteile für die Nieren:

  • Frei von Pestiziden und Hormonen: Schützt die Nieren vor schädlichen Chemikalien.
  • Nährstoffreicher: Liefert mehr Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe.
  • Nachhaltig: Unterstützt Umwelt und Wasserqualität, was indirekt die Nierengesundheit fördert.

4. Sanfte Entgiftung

Die Nieren spielen eine zentrale Rolle bei der Ausscheidung von Giftstoffen. Eine sanfte Entgiftung kann ihre Arbeit unterstützen:

  • Ausreichend Wasser trinken: Spült Abfallstoffe aus dem Körper.
  • Kräutertees wie Brennnesseltee fördern die Nierenfunktion.
  • Ballaststoffreiche Ernährung unterstützt die Ausscheidung über den Darm.
  • Epsom-Salzbäder: Fördern die Ausscheidung über die Haut und entspannen Muskeln.

Extreme Entgiftungsmaßnahmen sollten vermieden werden; sanfte, natürliche Methoden sind sicherer und effektiver.

Warnsignale ernst nehmen

Frühe Anzeichen für Nierenschäden sind unter anderem Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Juckreiz, Ödeme oder erhöhter Blutdruck. Selbst die Farbe des Urins kann Hinweise liefern: Hellgelb signalisiert ausreichend Flüssigkeit, dunkler Urin kann auf Dehydrierung hinweisen, während braune oder rote Verfärbungen ärztlich abgeklärt werden sollten.

Prävention ist möglich

Ein gesunder Lebensstil kann Nierenproblemen vorbeugen:

  • Ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und magerem Eiweiß
  • Regelmäßige Bewegung
  • Vermeidung von übermäßigem Salz- und Alkoholkonsum
  • Blutdruck- und Stoffwechselkontrolle
  • Vorsorgeuntersuchungen, z. B. Urin-Test-Sticks

Redaktion

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