Schwere Zeiten für inhabergeführte Betriebe und große Häuser

Hotels rund um Hockenheimring leiden unter Corona-Folgen

Von 
Benjamin Jungbluth
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Hockenheim. Die Corona-Krise trifft die Hotels in Hockenheim weiterhin schwer: Sowohl kleinere Häuser als auch große Betriebe leiden unter dem Mangel an Touristen und Besuchern des Hockenheimrings. Besonders schwierig ist die Lage für das "Hotel am Flugplatz". Seit 2007 betreibt Julian Blem das letzte inhabergeführte Hotel der Rennstadt. Seit März ist es sehr ruhig geworden neben der begrünten Landebahn des Sportflieger-Clubs.

"Seit der Corona-Zwangspause läuft das Geschäft sehr schlecht. Zunächst hatte ich komplett geschlossen. Und auch die Lockerungen haben keine Verbesserung gebracht", sagt Blem. Ab und zu bleiben Gäste auf der Durchreise für eine Nacht, sonst gibt es keine Nachfrage mehr für die sieben Zimmer. "Wir Hotels und Restaurants in Hockenheim leben vom Ring und den großen Veranstaltungen. Und weil dort weiterhin kaum Betrieb herrscht, spüren wir die dramatischen Auswirkungen unmittelbar", erklärt der Hotelier.

Das merkt auch das "Hotel Motodrom" direkt an der ehemaligen Formel-1-Strecke, das zu 100 Prozent der Stadt gehört. Inzwischen kann der Betrieb zwar wieder knapp 30 Prozent seines normalen Umsatzes erwirtschaften. "Wir kommen immerhin auf eine schwarze Null", erklärt Hotelchef Richard Damian. "Aber eigentlich hatten wir vor der Pandemie große Pläne: Mit Blick auf unsere Buchungen und die geplanten Veranstaltungen im Haus und auf dem Ring waren wir davon ausgegangen, das erfolgreichste Jahr unserer Geschichte vor uns zu haben. Davon ist natürlich nichts mehr übrig."

Immerhin sei ein Großteil der Mitarbeiter aus der Kurzarbeit zurück. Denn so langsam gibt es wieder Veranstaltungen auf dem Ring - wenn auch in deutlich kleinerem Umfang als zuvor. Zeitweise sollte gar die Formel 1 wieder nach Hockenheim zurückkehren, doch daraus wurde nichts. "Das hätte uns allen wahnsinnig viel gebracht - bei so einem Event sind die Hotels zwischen Heidelberg und Karlsruhe ausgebucht", sagt Richard Damian. "So bleibt uns nur die Hoffnung auf eine weitere Stabilisierung der Corona-Lage."

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