Mannheim. Die symbolische Marke von 10.000 Teilnehmern am SRH-Dämmermarathon ist geknackt, die Stimmung war trotz wenig kühler Temperaturen heiß. Unter lautstarkem Beifall und dem Schwenken von Leuchtstäben wurden Eebissaa Nagahoo Firaa’ol aus Belgien und der Schotte Nikki Johnstone knapp zweieinhalb Stunden am Mannheimer Wasserturm empfangen. Der aus Äthiopien stammende Firaa’ol, der 2016 in Mannheim Zweiter geworden war, ließ sich diesmal in 2:23,56 Stunden den Sieg nicht nehmen und verwies Vorjahresgewinner und Marathon-Vielstarter Johnstone (LAZ Puma Rhein-Sieg) knapp dahinter auf Rang zwei (2:24:03). Dritter wurde der Luxemburger Philippe Gillen (2:28,53), der kurz vor dem Start noch vom Halbmarathon auf die große Runde gewechselt war. Bei den Frauen setzten sich Dioni Gorla (LAZ Puma Rhein-Sieg, 2:59,22) und Lokalmatadorin Merle Brunnée (engelhorn sports team/MTG Mannheim, 3:02,57) durch, drehten aber gegenüber dem Vorjahr die Rangfolge um. Auf Platz drei lief Eva Katz aus Speyer (3:07,01).
Beim 16. Dämmermarathon durch Mannheim und Ludwigshafen wurden mit exakt 10.013 Teilnehmern erstmals die magische Zahl von 10.000 Marken geknackt. Die volle Distanz absolvierten 797, den Habmarathon 3663, die zehn Kilometer 1321; dazu kamen 112 Starter beim Duo-Marathon, 304 bei den Vierer-, 370 bei den Fünfer- und 1068 bei den Sechser-Teams. 440 machten bei Bike&Run mit, 899 beim Mini-Marathon, 386 beim Kids-Run, 315 beim Bambini- und 338 beim Schweinehundelauf.
Vom ersten bis fast zum letzten Meter der 42,129 Kilometer ließen sich Nikki Johnstone und Ebbissa Nagahoo Firaa’ol nicht aus den Augen. Zuerst in einer Vierergruppe mit den Halbmarathon-Besten Raoul Rankowski (Hannover) und Pierre-Emmanuel Alexandre unterwegs, blieben sie sich auf der zweiten Rude alleine auf den Fersen. Erst kurz vor dem Ziel fiel Johnstone ein paar Meter zurück. Bei den Frauen dominierten von Beginn an Dioni Gorla und Merle Brunnee, doch ab der 21-Kilometer-Marke setzte sich die in Düsseldorf lebende Griechin ein wenig ab und hielt ihre Konkurrentin knapp auf Distanz.
Langstreckenläufer sind hartgesotten, auch die Teilnehmer über zehn Kilometer ließen sich von den kühlen Temperaturen nicht beeindrucken. "Eine schöne Strecke, wenn auch etwas windig", sagte Steffen Ulmrich (engelhorn sports team/MTG Mannheim), der Favorit auf den 10.000 Metern, der dieser Position in 31:30 Minute auch souverän gerecht wurde und über die Hälfte der Distanz ein einsames Rennen lief. "Ich bin locker losgelaufen, habe meinen Rhythmus gefunden und war fast immer kontrolliert", analysierte er. "Aber bei Kilometern drei war ich zu schnell und bei Kilometer sechs gab es sehr viel Wind. Dafür war ich ziemlich schnell, hätte ich gar nicht erwartet", blieb er nur 18 Sekunden unter seiner Bestzeit (31:12 min). Die kühlen Temperaturen machten dem 21-Jährigen, der 2015 noch den Mini-Marathon gewann, gar nichts aus. "Im Gegenteil, ich mag es so. Die Strecke ist cool, super schnell, da kann man noch mehr Gas geben", hofft er, dass er nächstes Jahr "eine geile Gruppe findet", mit der er dann einen neuen Rekord anpeilen kann. Alleine unterwegs war auch Tobias Balthesen (TSG Heidelberg), der beim Dämmerarathon schon viele Strecken ausprobiert hat. Erstmals nun den 10er, in 33:16 min. Zweiter wurde und ganz begeistert war. "Schnell und windig, das hat richtíg Spaß gemacht, man konnte sehr flüssig durchrennen", lobte der 42-Jährige.
Spaß hatten auch die Roadrunners Südbaden, die mit zwei Frauen und drei Männern ebenfalls zum Favoritentkreis gehörten, mit Bachir Benouaret den dritten der Männer (33:50) sowie mit Natalie Wangler (36,23) und Meike Freudenreich (38,01) die schnellsten der Frauen stellten. "Die Strecke ist gut zu laufen, sogar die Wende ist okay. Ich wollte eigentlich schneller sein, schade, dass es so windig war. Da hat mir ein Mann für die Windschafften gefehlt. Leider war weit und breit keiner", scherzte die 22-Jährige Wangler, die ihren Vorjahrestitel verteidigte. Mit ihrer Mannheimer Premiere war Meike Freudenreich zufrieden, sogar mit ihrer Zeit. "Die ist okay", hält auch sie die neue Strecke für gelungen.
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