Gesundheit

Auf den Zahn gefühlt: Was uns Kopfschmerzen bereitet

Am 25. September ist Tag der Zahngesundheit, am 12. September der Kopfschmerz- und Migränetag. Beide Themen haben mehr gemeinsam, als man zunächst denkt: Schmerzen im Kopfbereich können ihre Ursache nicht nur im Gehirn, sondern auch in den Zähnen oder Kiefergelenken haben. Ein genauer Blick auf die Zusammenhänge lohnt sich – für die Gesundheit und die Lebensqualität.

Von 
Victoria Wagner
Lesedauer: 

Kopfschmerzen und Zähne: Der unterschätzte Zusammenhang

Kopfschmerzen gehören zu den häufigsten gesundheitlichen Beschwerden weltweit. Rund 70 Prozent der Deutschen erleben sie zumindest gelegentlich. Während Stress, Schlafmangel oder Migräne als Ursachen oft bekannt sind, wird ein entscheidender Faktor häufig übersehen: die Zähne und der Kiefer.

Zahnschmerzen als Kopfschmerzverursacher

Nicht immer liegt die Ursache von Kopfschmerzen dort, wo sie schmerzen – Zähne sind oft ein versteckter Auslöser.

© Stock Adobe - Graphicroyalty

Ein pochender Zahn, der in bestimmten Situationen den ganzen Kopf „mitnimmt“. Ursachen können sein:

  • Kieferfehlstellungen (CMD): Eine häufige Ursache für kopfnahe Verspannungen ist die craniomandibuläre Dysfunktion (CMD). Hierbei passen Ober- und Unterkiefer nicht optimal zusammen, was zu ständiger Belastung der Kaumuskulatur führt. Betroffene spüren oft Spannungskopfschmerzen oder Schmerzen in Nacken und Schläfen – ohne sofort einen Zusammenhang mit dem Kiefer zu erkennen. Studien zeigen, dass über ein Viertel der CMD-Patienten regelmäßig unter Kopfschmerzen leidet.
  • Zähneknirschen (Bruxismus): Viele Menschen pressen oder knirschen unbewusst mit den Zähnen, besonders nachts. Das betrifft in Deutschland fast 19 Millionen Menschen. Die Folgen sind nicht nur abgenutzte Zähne, sondern auch starke Verspannungen im Kiefer, die in Kopf und Gesicht ausstrahlen können. Aufbissschienen bieten hier oft eine effektive Lösung: Sie schützen die Zähne und entlasten gleichzeitig die Muskulatur, wodurch Kopfschmerzen merklich abnehmen können.
  • Zahninfektionen und Entzündungen: Unbehandelte Karies oder Zahnwurzelentzündungen können Schmerzen verursachen, die über Nervenbahnen bis in den Kopf ausstrahlen. Auch Zahnfleischentzündungen oder Abszesse können Kopfschmerzen hervorrufen, da die betroffenen Nerven und Blutbahnen weitreichende Verbindungen haben.
  • Zahnfehlstellungen: Schiefe Zähne oder unregelmäßiger Kontakt der Zähne belasten Kiefergelenke und Muskulatur ungleichmäßig. Die resultierenden Verspannungen können über längere Zeit chronische Kopfschmerzen verursachen. Zahnkorrekturen, beispielsweise mit transparenten Alignern, können diese Fehlbelastungen reduzieren und somit auch Kopfschmerzen vorbeugen.

Symptome erkennen: Wann könnten die Zähne schuld sein?

  • Einseitige Kopfschmerzen: Treten häufig auf, wenn ein Zahn oder Kieferbereich nur auf einer Seite Probleme bereitet.
  • Druckgefühl oder Spannung im Kiefer: Oft begleitet von Schmerzen in Schläfen, Stirn oder Nacken.
  • Zusammenhang mit Zähneknirschen: Morgendliche Kieferschmerzen oder abgeschliffene Zähne können Hinweise sein.

Behandlung und Vorbeugung

  • Zahnärztliche Funktionsanalyse: Eine genaue Untersuchung der Kiefergelenke und Zähne hilft, mögliche Auslöser zu identifizieren.
  • Aufbissschienen: Entlasten die Kaumuskulatur und reduzieren Verspannungen, teilweise mit Biofeedback-Technologie.
  • Regelmäßige Kontrollen: Zwei Zahnreinigungen pro Jahr und frühzeitige Behandlung von Karies oder Zahnfleischproblemen beugen Komplikationen vor.
  • Zahnkorrekturen: Alignersysteme oder andere Korrekturoptionen können Fehlstellungen ausgleichen und damit Kopfschmerzen vorbeugen.

Redaktion

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen

VG WORT Zählmarke