Wie ein Fähnchen im Wind

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Zum Thema Buga-Bäume und Spinelli:

Soweit funktioniert mein Gedächtnis noch: Vor der Buga versprach man der Mannheimer Bevölkerung, dass der eigens für die Buga errichtete „Wald“ von in Summe 2023 Bäumen nach dem Event in der Stadt verteilt umgepflanzt wird. Die Bekanntmachung der Deutschen Bundesgartenschau Gesellschaft (dbg) dazu: Im Sinne der Nachhaltigkeit werden diese Bäume nach Ablauf der Bundesgartenschau 2023 als Stadtgrün ins gesamte Mannheimer Stadtgebiet „umgetopft“. Die Bundesgartenschau funktioniert wie eine Baumschule für die Stadt, in der die Bäume in guter Pflege wachsen und gedeihen können, und wirkt nachhaltig über ihre eigene Dauer hinaus positiv in die Stadt hinein.

Und Michael Schnellbach, Geschäftsführer der Buga 2023, setzte obendrauf: „Mit dem Projekt ,2023 Bäume für das Klima in Mannheim’ liefern wir einen tatkräftigen Beitrag zum Klimaschutz in der Stadt.“ Neuerdings lesen wir groß aufgemotzt in der Presse, dass 750 Bäume bereits umgepflanzt seien und dass weitere 750 Bäume in der nächsten Pflanzperiode folgen sollen. Wenn mein Rechenvermögen noch funktioniert, fehlen dann immer noch 523 dieser Zukunftsbäume. Hat man das ursprüngliche Versprechen einfach mal „in die Tonne gekloppt“? Der OB und seine Dezernentin klagen, dass Baumpflanzungen in Mannheim extrem teuer seien, weil in einer Stadt doch so viele Flächen dicht zugebaut und mit Straßen und Parkflächen zubetoniert seien. Ach nee! Welche Erkenntnis! Solches Klagen hören wir aber nicht von ihnen, wenn wieder mal zugunsten eines rentablen Bauprojektes Bäume gefällt werden.

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Veröffentlicht
Von
Sylvia Osthues
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Und Herr Schnellbach lässt – für meinen Geschmack sehr emotionslos – im Unterausschuss Konversion wissen, dass „einige“ Bäume dem Borkenkäfer zum Opfer fielen. Aber dass er für die Bäume auch einen Gewährleistungsvertrag geschlossen habe und sie selbstverständlich ersetzt und wie versprochen ins Stadtgebiet kommen, erfahren wir nicht?

Beim Buga-Versagen in Sachen Abdichtung Au-See und Unterwasserwelt im Luisenpark, wird er doch nicht müde, diese Gewähr zu betonen. Fazit: die städtischen Veröffentlichungen wechseln wie ein Fähnchen im Wind. Ist das der Wind, den wir vordringlich brauchen, um die so nachdrücklich benötigte Abkühlung der Stadt zu erreichen?