Seit Jahrhunderten in Schweinedärmen

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Zum Artikel „Wie Lebensmittelhersteller tricksen“ vom 2. September:

Die Bezeichnung „Rindswurst“, hier im Schweinedarm, hat nichts mit Trickserei zu tun. Die Rindswurst quasi „in einen Sack“ mit den anderen genannten Beispielen stecken, wird der Sache nicht gerecht. „Rindswurst“ gibt es belegbar schon seit dem Mittelalter. Sie wird, so wie sie heute im Supermarkt oder schlicht und einfach beim Metzger in der Theke liegt, schon immer im Schweinedarm hergestellt.

Ein Beispiel: Ein großer Rindswursthersteller, der „Original Frankfurter Rindswurst“ herstellt, füllt diese schon seit 1868 in Schweinedärme. Das war für „Gläubige“ (Zitat aus dem oben genannten Bericht), die es damals auch gab, kein Problem. Sie kauften ihre Wurst eh beim „Schweine“- „Rind“- oder/und „Kalbs“-Metzger. Eine „Rindswurst“ als solche zu bezeichnen, auch wenn sie im Schweinedarm ist, finde ich in Ordnung, wenn der „Schweinedarm“ in der Deklaration ausdrücklich aufgeführt wurde. Allerdings müsste ein Hinweis erfolgen: „Kann Spuren von Schweinefleisch enthalten“. Das ist, und das weiß jeder Metzger, bei der Herstellung der „Rindswurst“ nicht zu 100 Prozent auszuschließen.

Fleisch statt Sojaschrot

Ich finde an dieser Stelle, eine Rindswurst sollte „Fleisch“ enthalten und keinen „Sojaschrot“ oder sonstige „Cerealien“. „Gläubige“ (Zitat) die eine Deklaration der „Rindswurst“ im Schweinedarm nicht akzeptieren, können ja eine andere Variante wählen, ohne Schweinedarm und dann natürlich ohne analytisch nachweisbares Schweinefleisch.

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Von
Manfred Preis
Ort
Mannheim
Datum

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Veröffentlicht
Kommentar von
Michael Backfisch
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