Als Bundesliga-Neulinge wirbelten die Emporkömmlinge der TSG Hoffenheim einst die Liga durcheinander. In der Hinrunde der Saison 2008/09 war das. Die von vielen skeptisch beäugten Kraichgauer stürmten als Aufsteiger zur Herbstmeisterschaft und brachten sich im Rekordtempo auf die Fußball-Landkarte. Einen ähnlich fulminanten Saisonstart hat nun auch das aktuelle TSG-Team hingelegt: 18 Punkte nach neun Spielen – damals war es zum gleichen Zeitpunkt nur ein Zähler mehr.
Die Vorzeichen waren damals und heute jedoch verschiedene. Vor 15 Jahren startete Hoffenheim mit viel Aufstiegseuphorie in die Saison, nun wusste nach der verunglückten Spielzeit 2022/23 wohl keiner so recht, wohin die Reise gehen würde. Doch Trainer Pellegrino Matarazzo hat es geschafft, seinem Team den Glauben an sich zu vermitteln.
Alte Bekannte gehen voran
Interessanterweise funktioniert die Mannschaft, obwohl die beiden teuersten Sommerzugänge bislang kaum eine Rolle spielen. Weder der ungarische Verteidiger Attila Szalai (12,3 Millionen Euro) noch der schon für die DFB-Auswahl stürmende Mergim Berisha (14 Millionen Euro) haben sich bisher als Leistungsträger hervorgetan. Dafür überzeugen Rückkehrer wie Florian Grillitsch und Senkrechtstarter Maximilian Beier sowie alte Bekannte wie Andrej Kramaric, Kevin Vogt und Oliver Baumann. Ein Indiz dafür, dass es letzte Saison nicht an der Qualität lag und der Trainer mit etwas Anlaufzeit in seinem Team an den richtigen Stellschrauben gedreht hat.
Noch sollten die Kraichgauer aber vorsichtig sein mit der Euphorie. Schließlich meinte es das Auftaktprogramm gut mit der TSG und gegen die schwierigeren Gegner SC Freiburg, Borussia Dortmund und Eintracht Frankfurt gab es auch durchweg Niederlagen. Der Sieg in Stuttgart darf nun jedoch bei den TSG-Fans durchaus die Hoffnung nähren, in Zukunft auch Gegnern der oberen Kategorie wieder gefährlich werden zu können.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Warum die TSG Hoffenheim an das Herbstmeisterteam 2008 erinnert
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