Dem persönlichen Empfinden dürften die neuesten Erkenntnisse aus dem Hause Hessen Mobil widersprechen. Dass der Verkehr in den letzten Jahren abgenommen haben soll, werden vor allem die Anwohner entlang der B 47 so nicht bestätigen wollen. Wenig plausibel erscheint auch die Begründung der Heppenheimer Behörde, wonach das umliegende Umgehungsstraßensystem für eine Entlastung auf der B 47 gesorgt habe. Und schließlich: Zwei zufällige Beobachtungstage über einen Zeitraum von sieben Jahren für repräsentativ zu erklären, leuchtet dem rationalen Menschenverstand auch nicht auf Anhieb ein.
Dennoch sind die neuen Erkenntnisse über das Verkehrsaufkommen auf der B 47 nicht geeignet, das Projekt vierspuriger Ausbau und Stadtteil-Umfahrung zu torpedieren. Das eigentliche Ziel, die drei Nord-Süd-Tangenten A 61 sowie A 67 und A 5 durch eine vierspurige Bundesstraße miteinander zu verbinden, ist von überregionaler Bedeutung. Und somit weiterhin Bestandteil der weiträumigen Planungen von Land und Bund. Mehr als die Heppenheimer Verkehrsstatistik dürfte deshalb die Zeit nach der Entscheidung über die Planfeststellung sein. Denn dann drohen Klagen aus den Reihen der Landwirte, welche die eigentliche Entlastung des Stadtteils entscheidend verzögern könnten.
Ein Runder Tisch, an dem sich alle Beteiligten um einen Konsens bemühen, anstatt sich langwierigen juristischen Auseinandersetzungen auszuliefern, sollte aus Sicht der Lampertheimer Stadtverwaltung deshalb die Ultima Ratio sein.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Überregionale Bedeutung