Kommentar Schmutz muss bei Mensa in Ladenburg endlich liefern

Seit 20 Jahren wird über die Mensa in Ladenburg diskutiert. Jetzt ist es allerhöchste Zeit, dass endlich Taten folgen, kommentiert Hans-Jürgen Emmerich.

Veröffentlicht
Kommentar von
Hans-Jürgen Emmerich
Lesedauer

Ladenburg. Vor der Bürgermeisterwahl hat die Öffentlichkeit vergeblich versucht, Details über das zu erfahren, was in einer Machbarkeitsstudie zur Mensa in Ladenburg steht. Bürgermeister Stefan Schmutz hielt sie unter Verschluss, gab selbst seinem Mitbewerber Sophian Habel keinen Einblick und ließ die Frage nach Details beim Wahlforum des „MM“ wenige Tage vor der Wahl unbeantwortet.

Jetzt, da er mit knapper Mehrheit wiedergewählt ist, steht plötzlich die Zahl von zehn Millionen Euro Baukosten für eine neue Mensa im Raum. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Ein Blick in umliegende Kommunen zeigt, dass sich eine gute Lösung auch mit deutlich weniger Ausgaben machen lässt

Seit mittlerweile 20 Jahren ist das Thema am Kochen. Eltern, Schüler und Lehrer fordern eine Lösung, kämpfen für eine zentrale Verpflegungsstätte in der Schulstadt Ladenburg. Mehrfach stand Geld im Haushalt, wurde aber genauso regelmäßig wieder gestrichen.

Nun also heißt es, es seien zehn Millionen Euro nötig, um eine neue Mensa zu bauen. Geld, das die Stadt nicht hat. Sie muss sich jetzt schon verschulden, um wichtige Projekte wie den Bau der neuen Sporthalle zu finanzieren. Aber ist diese Zahl überhaupt realistisch? Ein Blick in umliegende Kommunen zeigt, dass sich eine gute Lösung auch mit deutlich weniger Ausgaben machen lässt.

Anderswo ist es selbstverständlich, dass die Kinder mittags mit einer warmen Mahlzeit versorgt werden, wenn sich der Unterricht auch auf den Nachmittag erstreckt. Am Kurpfalz-Gymnasium in Schriesheim zum Beispiel dampft das Essen schon seit 2010. Und in Ladenburg? Da rauchen seit Jahren nur die Köpfe.

Mit dem Ruf nach Zuschüssen alleine ist es nicht getan. Davon wird kein Kind satt. Als Bürgermeister einer Schulstadt muss Stefan Schmutz endlich für eine vernünftige Lösung sorgen. Die Kollegen in der Nachbarschaft werden ihm sicher gerne zeigen, wie sie es geschafft haben. Und wenn er dann ein Provisorium auf die Beine gestellt hat, ist die teure Lösung vielleicht gar nicht mehr so dringend.

Redaktion Aus Leidenschaft Lokalredakteur seit 1990, beim Mannheimer Morgen seit 2000.

VG WORT Zählmarke