Mehr als heiße Luft?

Thomas Faltin über den Gasgipfel in Stuttgart

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Thomas Faltin
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Wie ernst die Lage ist, konnte man am Montag beim Gasgipfel in Stuttgart mit Händen greifen. So reagierte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) recht unwirsch, als bei der Pressekonferenz die kritische Nachfrage gestellt wurde, ob denn mehr als heiße Luft, sprich: mehr als Appelle herausgekommen seien.

Ja, das sei so, beschied Kretschmann die Journalisten, und er erwarte, dass die Medien das Positive des Gasgipfels unter die Leute brächten. Denn jeder Einzelne sei gefragt: „Wir müssen aus Peanuts eine große Nuss machen.“

Vor allem aber übten die 40 Vertreter aus Politik und Wirtschaft so stark den Schulterschluss, dass man sich verwundert die Augen rieb. In den Tagen zuvor hatte jeder seine Interessen lautstark vertreten, nun betonten alle, dass man solidarisch sein müsse, nur dann könne man die Krise bewältigen.

Aufruf zur Solidarität

Das ist deshalb die eigentliche Botschaft dieses Gasgipfels: Es gelte jetzt mit aller Macht, eine Zerreißprobe der Gesellschaft zu verhindern. Denn ob diese Solidarität weiter bestehen bliebe, wenn die gefürchtete Gasmangellage tatsächlich eintritt, ist mehr als fraglich. Aber es hilft ja nichts, Ministerpräsident Kretschmann hat recht: Wir müssen jetzt alle sparen.