Kommentar Mannheim muss seine Strandbad-Sanierung jetzt anpacken!

Die Strandbad-Sanierung muss zügig abgeschlossen werden, kommentiert Thorsten Langscheid die Neubau-Pläne für das Mannheimer Naherholungsgebiet. Das kann aber nur gelingen, wenn das beliebte Strandbad-Flair erhalten bleibt

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Thorsten Langscheid
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Wenn schon gestandene Mannemer sagen, dass ihnen der Entwurf für den Strandbad-Neubau gefällt, dann muss der – getreu dem Motto „Net gschännt ist genug gelobt“ – geradezu sensationell gut sein. Deswegen kann man sich nur wünschen, dass die Neubau-Pläne für den Neckarauer Rheinbogen nun auch zügig umgesetzt werden und die seit Beginn der 2010er Jahre laufende Sanierung des beliebten Naherholungsgebiets damit abgeschlossen werden kann. Nach dem völlig maroden Strandbad-Ost und der bröckeligen Betonpromenade zwischen Rheinkilometer 419 und 420 wäre dann auch die ebenfalls überfällige Betonstelzen-Konstruktion am Campingplatz endlich wieder so, dass man sich vor auswärtigen Besuchern nicht mehr schämen muss.

Strandbadin Mannheim: Es kann quälend lange Jahre dauern

Denn noch größer als auf den Wiesen und in den beiden Lokalen ist zumindest im vergangenen Jahr während der Bundesgartenschau der Andrang auf dem Campingplatz gewesen. Vom mit Abstand besten Geschäftsjahr aller Zeiten sprechen die Betreiber mit Blick auf 2023. Sie brauchen für die Camping-Gäste endlich attraktive Sanitär- und Aufenthaltseinrichtungen, um auch langfristig im Vergleich mit anderen Städten mithalten zu können. Auch das ein Argument dafür, den Neubauplänen jetzt rasch Taten folgen zu lassen.

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Doch die Geschichte des Strandbads hat gezeigt, dass es quälend lange Jahre dauern kann, bis endlich allgemein als nötig anerkannte Veränderungen verwirklicht werden können. Langfristige Pachtverträge, fehlendes Geld, gegenläufige politische Interessen haben am Strandbad immer wieder zu Hängepartien geführt. Das darf sich nicht wiederholen, sollte man meinen. Doch derzeit scheint völlig offen, wie es – Planerwettbewerb hin, Siegerentwurf her – im Neckarauer Rheinbogen weitergeht. Für alle, die das Idyll rund ums kultige Café Oro mit seiner strandbad-typischen Patina genauso belassen möchten, wie es ist, mag das vielleicht eine gute Nachricht sein.

Dass man aber auch am Strandbad-West endlich einmal zu Potte kommen muss, ist eben auch wahr, und die Stadt sollte das Projekt jetzt anpacken. Und dabei behutsam vorgehen, damit das viel beschworene Flair des Mannheimer Lido nicht verloren geht. Das Ganze darf keine Luxussanierung werden und muss die Stammbesucher am Strandbad halten. Anders ausgedrückt: Es muss auch nach der Sanierung noch möglich sein, am Strandbad Weizenbier und Wurstsalat zu bezahlbaren Preisen zu bekommen.

Redaktion koordiniert die Berichte aus den Mannheimer Stadtteilen.

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