Kommentar Kunden in der Verantwortung

Die City-Gemeinschaft tut gut daran, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen. Nur Aktionen, die die Bürger direkt mit den Läden vor Ort in Verbindung bringen haben einen dauerhaft positiven Effekt, meint Wolfram Köhler

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Wolfram Köhler
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Die Geschäftsleute der Innenstadt sind nicht zu beneiden. Leerstände sorgen teilweise für ein trostloses Bild in den Straßen um die Fußgängerzone und halten potenzielle Kunden fern. Kollegen, die ihren Laden aufgeben, nehmen den verbliebenen Händlern noch mehr die Stimmung. Und die allgemein schlechte Kauflaune im Land sowie der fortwährende Trend zum Online-Konsum drücken die Umsätze ebenso nach unten. Mit Blick auf solche Rahmenbedingungen kann man der City-Gemeinschaft nur viel Mut zusprechen, weiter für den Geschäftserfolg sowie ein möglichst vielfältiges Warenangebot im Zentrum Viernheims zu kämpfen.

Immer wieder gelingt der Einsatz: Mit Angeboten wie der Genussmeile „Taste and Meet“ oder diversen Vorweihnachtsaktionen betreiben die Ladeninhaber nicht nur Werbung in eigener Sache, sondern bieten den Bürgern einen echten Mehrwert. Andere Aktionen misslingen und sorgen ganz sicher für zusätzlichen Frust – wie etwa der vergebliche Versuch, einen verkaufsoffenen Sonntag zu organisieren, weil nicht alle Händler an einem Strang ziehen.

Dabei stellt sich die Frage, ob das Format überhaupt noch gewinnbringend eingesetzt werden kann. Da die Sonntagsöffnung in Hessen an ein anderes Großereignis geknüpft sein muss, spielen die Geschäfte an solchen Tagen zwangsläufig die zweite Geige. Kaum vorstellbar, dass sich Menschen in dem turbulenten Kerwetrubel zum gemütlichen Einkaufen bewegen und die Kassen klingeln lassen. Auch die beabsichtigte Imagepflege kann so beileibe nicht funktionieren.

Die City-Gemeinschaft tut gut daran, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen und auf neue Formate zu setzen. Nur Aktionen, die die Bürger direkt mit den Läden vor Ort in Verbindung bringen, zahlen auf die Marke ein, haben einen dauerhaft positiven Effekt. Aber auch die Viernheimer Bürger stehen in der Verantwortung. Wenn sie an einer lebendigen Innenstadt mit hoher Aufenthaltsqualität interessiert sind, sollten sie zum Wohlergehen der heimischen Geschäfte beitragen. Möglich ist dies mit vielen persönlichen Kaufentscheidungen.

Redaktion

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