Die halbwegs guten Nachrichten zuerst: Mord und Totschlag, aber auch Delikte gegen die sexuelle Selbstbestimmung sowie Fälle von Partnergewalt sind in Mannheim zurückgegangen. Letztere dagegen im Rhein-Neckar-Kreis wieder gewachsenen.
Was gerade die Mannheimer und Heidelberger Fraueneinrichtungen zu spüren bekommen könnten. Noch vor einem Jahr war die Kriminalitätslage eine deutlich andere. Denn nun zeigt sich im ersten Jahr, das fast frei ist von Einflüssen der Pandemie, dass die Zahl der Straftaten auch in Mannheim erstmals gestiegen ist – und zwar in fast allen Bereichen.
Wie etwa bei den Wohnungseinbrüchen. Konnte das Polizeipräsidium jahrelang stolz vermelden, dass Einbrecher in allen drei Kreisen kaum eine Chance haben, sind die Einbrüche hier um fast 25 Prozent gestiegen.
Insgesamt fällt es schwer, in der aktuellen Kriminalstatistik sinkende Zahlen zu finden. Auch lässt das Präsidium die Ankündigung von Handlungsschwerpunkten, wie es sonst immer der Fall war, vermissen. Auffällig ist zum Beispiel der starke Anstieg bei Raubüberfällen. Dazu zählen der Überfall auf eine Tankstelle oder ein Geschäft genauso, wie der Handtaschenraub auf der Straße und der sogenannte räuberische Diebstahl.
Ein Viertel der Mannheimer Fälle fallen genau darunter. Soll heißen: Hier wurde ein kleiner Ladendieb auf frischer Tat ertappt – und hat sich beim Fluchtversuch auf offener Straße gewehrt. Das ist wichtig zu erwähnen, da es sich hier also nicht jedes Mal um Täter handelt, die mit einer Waffe Menschen auf offener Straße ausrauben.
Tatsächlich aber werden viele solcher Straftaten mit einem Messer begangen. Inwiefern sich die eingeführte Waffenverbotszone schon auf die Zahlen auswirkt, muss zunächst noch offen bleiben. Laut PP sei es noch zu früh, das zu bewerten. Ein Blick auf die Aggressionsdelikte im öffentlichen Raum zeigt jedenfalls: Auch die sind in Mannheim geringfügig gestiegen. In allen Kreisen fallen dabei besonders Jugendliche auf, die gerne zum Messer greifen.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Kriminalstatistik Mannheim: Lage eher durchwachsen
Im ersten Jahr, das nicht von der Pandemie beeinflusst ist, zeigt sich: Die Zahl der Straftaten ist in Mannheim gestiegen. Besonders Jugendliche greifen offenbar gern zum Messer, analysiert Lisa Wazulin