Kommentar Feuerwehr in Viernheim beschimpft - "Fürchterliche Verrohung"

Martin Schulte sieht in der Beschimpfung und Behinderung der Viernheimer Feuerwehr bei ihrem Brand-Einsatz am Mittwochabend eine Verrohung von Teilen der Gesellschaft

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Martin Schulte
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Es handel sich um eine De-Sozialisierung der Gesellschaft von innen heraus. Um eine A-Sozialisierung. Es ist unvorstellbar, aber Tatsache: Da geben die Einsatzkräfte beim Brand in der Viernheimer Mainstraße alles, um zu retten, wer und was zu retten ist. Und dafür schlägt den - ehrenamtlichen - Feuerwehr-Leuten am Ort des Geschehens Missachtung entgegen, sie werden beschimpft und bedroht von Leuten, die gar nicht einsehen, die Straßenseite zu wechseln, damit sie den Rettern nicht im Weg stehen. Ja, das ist längst kein Einzelfall mehr. Das macht es indes nicht besser, sondern dokumentiert diese fatale Entwicklung ein Mal mehr: Die fürchterliche Verrohung von Teilen der Gesellschaft ist schier ungebremst auf dem Vormarsch.

Das muss man sich mal vorstellen: Am späten Abend dieses wunderschönen 1. Mai haben viele längst die (alkoholschweren) Beine hochgelegt, als die Feuerwehr noch mal ausrücken muss. Die Frauen und Männer haben dafür größte Anerkennung verdient. Und was ist die Realität am Mittwochabend? Sie werden verhöhnt, indem sie in ihrer wertvollen Arbeit behindert werden. Gibt es tatsächlich erwachsene Menschen, deren Grips nicht für die Vorstellung reicht, selbst einmal betroffen sein zu können, wenn die eigene Bleibe brennt? Das ist offenkundig der Fall.

Redaktion Reporter.