Edingen-Neckarhausen. „Ist etwas so mächtig, die Herzen zu gewinnen, so ist es die Musik.“ So dichtete 1737 der Benediktiner-Pater Valentin Rathgeber, der das Loblied auf die Musik auch komponierte. Tatsächlich ist eine Gemeinschaft ohne Musik nicht vorstellbar. Was wäre ein Festakt ohne die passende Begleitmusik? Was wäre ein Bürgermeisterwechsel ohne das Badnerlied der Blasmusik? All das kann und mag sich auch im Gemeinderat von Edingen-Neckarhausen niemand vorstellen.
Gleichwohl mischen sich in das Loblied auf die Musik ein paar Molltöne. Denn wer die Musik bestellt, der muss sie auch bezahlen. Und wenn das Geld im Säckel fehlt, dann kann die Musik ganz schnell ausfallen. Das jedoch wäre ein herber Verlust.
Bürgermeister Florian König ist sich all dessen sehr bewusst. Während jahrelang immer nur über Möglichkeiten des Sparens nachgedacht wurde, greift er – bildlich gesprochen – zum Taktstock und dirigiert das Orchester ganz neu. So wie es aussieht, kann ihm das gelingen. Denn wieso sollte in Edingen-Neckarhausen nicht klappen, was in Dossenheim seit Jahren klappt?
Wenn ein privater Anbieter für ein professionelles Bildungsangebot im musikalischen Bereich sorgt und die Gemeinde ihm dafür nur die Räumlichkeiten zur Verfügung stellen muss, spricht nichts dagegen. Wichtig ist nur, dass dieses Angebot allen Kindern und Jugendlichen in der Gemeinde offen stehen muss. Für Bedürftige muss es deshalb auch in Zukunft möglich sein, die Musikschulangebote zu nutzen, auch wenn sie dafür eigentlich das Geld nicht haben.
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