Eigentlich sollten wir doch ein gutes Stück weiter sein – und eine ordentliche Kinderbetreuung kein Luxusgut, sondern eine Selbstverständlichkeit. Und dazu gehört eben auch eine zuverlässige und sinnvolle Betreuung am Nachmittag. Dass in Bürstadt nun ein Vorschlag zur Gebührenerhöhung auf dem Tisch liegt, der in eine ganz andere Richtung geht, treibt viele Eltern zu Recht auf die Palme: Die deutliche Erhöhung sollen alleine die Familien tragen, die die Nachmittagsbetreuung nutzen. Die Kosten für den Vormittag bleiben nahezu unverändert.
Dass eine gute Betreuung ihren Preis hat, ist keine Frage. Und die Lohnkosten fürs Personal steigen, genauso wie in allen anderen Branchen auch. Um eine regelmäßige Erhöhung der Kita-Gebühren kommen Städte und Gemeinden also nicht herum. Dabei sollten aber alle Eltern gleichmäßig belastet werden. Alles andere ist einfach nur ungerecht.
Die Nachmittagsbetreuung gehört für viele Familien zu ihrer Lebensplanung und ist unverzichtbar. Zwei Jobs und den Nachwuchs unter einen Hut zu bringen, ist schwierig genug. Und Alleinerziehende sind erst recht darauf angewiesen, dass ihre Kinder am Nachmittag gut untergebracht sind. Zumal Arbeitsmarkt und Rentenkasse dringend nach Fachkräften verlangen. Viele Eltern bringt die massive Gebührenerhöhung aber an ihre finanziellen Grenzen. Familienförderung sieht anders aus.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Dringend nachbessern!
Sandra Bollmann zu den geplanten Kita-Gebühren