Wenn es darum geht, was jeder Einzelne von uns gegen die Klimaveränderung tun kann, sind die Debatten schneller aufgeheizt als die Erdatmosphäre – Stichwort Kurzstreckenflüge, Fleischkonsum oder Elektro-Autos. Beim Thema Verpackungen im Allgemeinen und Getränkeflaschen im Besonderen verbietet sich allerdings jede Aufregung.
Ab Juli gilt EU-weit ein Verbot für bestimmte Artikel aus Einwegplastik. Der Beschluss löste auch hierzulande keinen Sturm der Entrüstung aus. Offensichtlich können die meisten Konsumenten nachvollziehen, dass der Verzicht auf Wegwerfplastik sinnvoll ist, zumal es für Becher, Besteck oder Geschirr ebenso alltagstaugliche wie langlebige Alternativen gibt.
Ganz genauso verhält es sich mit Einweg- und Mehrweg-Getränkeflaschen. Der Verzicht auf Einwegflaschen würde nach Berechnungen der Deutschen Umwelthilfe im Jahr 1,5 Millionen Tonnen CO2 einsparen. Das entspräche dem Ausstoß von 950 000 Mittelklasse-Pkw, die 13 000 Kilometer im Jahr zurücklegen.
Natürlich kann man Getränkeindustrie und Discounter dafür kritisieren, dass sie den Markt mit Einwegflaschen überfluten, weil es sich für sie besser rechnet. Aber nüchtern betrachtet hat jeder Verbraucher bei Mineralwasser, Limonade oder Bier die Wahl, sich für ein Einweg- oder ein Mehrwegprodukt und damit für ein mehr oder weniger umweltbewusstes Konsumverhalten zu entscheiden.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Bei der Getränkeflasche hat jeder die Wahl
Frank Schumann über nachhaltiges Konsumverhalten