Ein bisschen verwöhnt konnten die Fans von Eintracht Frankfurt dem gemeinen Fußball-Beobachter ja vorkommen, wenn dieser deren kritische Betrachtung der vergangenen Saison vernahm. Platz sechs brachte den Hessen letztlich immerhin die vierte Europapokalteilnahme in Folge ein. Aber das enttäuschende Ausscheiden im DFB-Pokal-Achtelfinale in Saarbrücken und in der Europa League-Zwischenrunde gegen Royale Union Saint-Gilloise vermieste den Eintracht-Anhängern dann doch nachhaltig die Laune. Hinzu kamen die oft biederen Auftritte in der Liga - trotz ordentlicher Punktebilanz.
Und so war die erneute Europapokal-Qualifikation keinesfalls mit Euphorie verbunden. Eher mit Skepsis, ob Toppmöller denn wirklich der Richtige ist, um wieder an alte Glanzzeiten unter Oliver Glasner oder Niko Kovac anknüpfen zu können.
Enger Draht zu Spielern zahlt sich für Toppmöller aus
Wie wichtig für die Eintracht und ganz besonders für ihren Coach nun dieser mitreißende Sieg im ersten Heimspiel der Saison gegen die TSG Hoffenheim war, lässt sich kaum bemessen. Die Art und Weise, wie Marmoush, Ekitiké, Larsson, Götze, und wie sie alle heißen, ihre Chancen und Tore herauskombinierten, war verheißungsvoll. Diese Offensive hat das Zeug dazu, für eine erfolgreiche Saison und für spektakulären Fußball zu sorgen. Dass Omar Marmoush den Verlockungen aus England widerstand und Hugo Ekitiké nach nicht immer einfachen Jahren in Paris nun topfit und in glänzender Verfassung ist, darf sich auch Toppmöller auf die Fahnen schreiben.
Der pflegt einen engen Draht zu seinen Spielern und hat dadurch seinen Anteil daran, dass sich Marmoush bei der Eintracht so wohlfühlt und sich Ekitiké unter dem fließend Französisch sprechenden Trainer so schnell in Frankfurt akklimatisiert hat.
Es könnte etwas Großes heranwachsen am Main - zumal auch defensiv erfolgversprechende Transfers getätigt wurden. Der Anfang ist mit diesem Spektakelspiel gegen Hoffenheim in jedem Fall gemacht.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Bei der Eintracht könnte etwas Großes heranwachsen
Trotz der vierten Europapokalteilnahme in Folge war die vergangene Saison für Eintracht Frankfurt irgendwie unbefriedigend. Trainer Dino Toppmöller behielt dennoch die Ruhe und könnte nun richtig durchstarten, meint Jan Zurheide