Nach Forderung der Partei Volt - Oben ohne im Schwimmbad?

Mannheim. Ach“, sagt meine Nachbarin, „jetzt sollen wir Frauen auch noch ,oben ohne’ ins Schwimmbad gehen.“ Sie schiebt ihre Sonnenbrille auf die üppigen Haare und seufzt. „Gleichbehandlung, Gleichstellung oder so ein Hirnschmalz soll das nun sein. Und als Nächstes wird sicher verlangt, dass wir unsere Haare abrasieren. Das Konzept soll nämlich weiter verbessert werden.“ „Waaas?“, frage ich ganz ungläubig und ziehe das Wort entsetzt in die Länge. „Na, so einige unserer Volksvertreter meinen, man solle die Brust entsexualisieren“, antwortet sie. „Sie gehöre zu den sekundären Geschlechtsmerkmalen, wie bei pubertierenden Jungs etwa der Adamsapfel. Sie wollen daher einen Pilotversuch starten und zögernde Parteien überreden, sich ihren ,Verbesserungs’-Versuchen anzuschließen...“ 

„Aha“, überlege ich kurz, „dann sollen sie aber uns in Ruhe lassen und das gefälligst an sich selbst testen. Die jungen weiblichen Parteimitglieder voran: Sie können ihren BH ruhig an den Nagel hängen, ich will sagen, in der Kabine lassen. Dann ab auf die Freibadwiese, und wer will ins kühle Nass. Natürlich nur, wenn sie ausschließlich pubertierende Buben einladen. Mal schauen, ob sich die Natur unterdrücken lässt. Anderntags sollten sie ohne Ausnahme die älteren Damen ihrer Partei auswählen, die oben ohne zum Pilotversuch ins Schwimmbad kommen. Dazu könnten sie auch ihre Oma überreden. Mal sehen, wer dabei ist. Beim dritten Versuch sähe ich gerne alle Parteimitglieder im Bad. Junge und alte Männer mit Halsbändern, damit der Adamsapfel keine sexuellen Gelüste bei Mädchen und Frauen auslöst. Und natürlich nur ohne Bart. Oh“, lache ich, „und mit einem Oberteil, das ihre Brustwarzen bedeckt!“

Endlich sorgenfrei, Scham weg und Ästhetik für alle! „Ganz ehrlich“, sagt meine Nachbarin. „Ich bin gerne Frau. Mit Brüsten, die ich für keinen zur Schau trage. Und ich möchte mich von niemanden entsexualisieren lassen. Und ob meine brustamputierte Schwägerin das etwa gewollt hat?“, sagt und fragt sie, und ich sehe, wie sich ihre Mundwinkel ganz herzbewegend nach unten ziehen.