Oktoberfest

Ausgelassener Festzelt-Wahnsinn: Mannheimer Oktoberfest eröffnet

Knapp 4000 Besucherinnen und Besucher feiern im ausverkauften Festzelt den Start des Mannheimer Oktoberfestes. Welcher Überraschungsgast für einen besonderen Moment sorgte.

Von 
Simone Kiß
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Gute Stimmung unterm blau-weißen Festzelthimmel: Die Mannheimer Oktoberfest-Saison ist eröffnet. © Christoph Blüthner

Mannheim. O´zapft is! Die 17. Auflage des Mannheimer Oktoberfestes ist in vollem Gange. Im bis auf den letzten Platz ausverkauften Festzelt verläuft die große Eröffnungsparty ausgelassen und in friedlicher Stimmung. „Jetzt die Weste aufknöpfen und das Ganze wild werden lassen!“, begrüßt Festwirt Arno Kiegele die knapp 4000 Besucherinnen und Besucher im Festzelt neben der Hauptfeuerwache in Neckarau.

Zuvor schlägt Wirtschaftsdezernent Thorsten Riehle das erste Fass an. „Nur zwei Schläge und einen kleinen Hacker“ braucht er dafür, wie es Kiegele formuliert. Mit dabei hat Riehle seinen Bürgermeister-Kollegen Volker Proffen. „Er ist ja für die Finanzen der Stadt zuständig und hat zurzeit wenig zu lachen. Deshalb habe ich ihn mitgebracht. Damit er auch ein bisschen Spaß hat“, erklärt Riehle mit einem Augenzwinkern.

„Störzelbacher & Strings“ liefern Stimmungshits zum Mitsingen und Tanzen

Die Band „Störzelbacher & Strings“ hat die Besucherinnen und Besucher vom ersten Ton an in der Hand. Zu Stimmungshits wie „Wahnsinn“, „Skandal im Sperrbezirk“ und „Viva Colonia“ tanzen die Feierwütigen auf den Bänken und Tischen. „Das macht so viel Spaß und gute Laune hier“, sagt Susanne, die mit ihren Kolleginnen und Kollegen vom Universitätsklinikum Mannheim einen unbeschwerten Abend genießt.

Als „Vor-Ischgl“ und „Nach-Malle-Event“ bezeichnen Julia und Isa aus Heppenheim das Mannheimer Oktoberfest. „In Mannheim ist es besser als auf Malle“, findet Isa und fügt hinzu: „Hier sind die schöneren Menschen unterwegs. Und das Niveau ist besser.“ Wie fast alle Besucherinnen und Besucher tragen auch die beiden Frauen Tracht.

Die Dirndl-Schleife haben sie dabei mit Bedacht gewählt. Während Julia die Schleife rechts trägt und damit signalisiert, dass sie bereits vergeben ist, hat sich ihre Freundin Isa für links und damit für den Status Single entschieden. Es gebe da zwar jemanden – aber so genau wolle sie sich an diesem Abend nicht festlegen, sagt sie mit einem vielversprechenden Lächeln.

Überraschungsgast in diesem Jahr: Rolf Stahlhofen, früher Mitglied der Söhne Mannheims, singt „Meine Stadt“. © Christoph Blüthner

In diesem Jahr gesellt sich zum rustikalen Oktoberfest-Charme ein ganz besonderes Mannheim-Flair. Der Mannheimer Wasserturm sowie die Augustaanlage samt Friedrichsplatz sind auf den Giebelseiten als Aufdruck zu sehen. „Die Leute sollen reinkommen, ein Tränchen verdrücken und sagen: Das ist mein Mannheim“, hatte sich Arno Kiegele gewünscht. Und einen ganz besonderen Act dafür arrangiert: Rolf Stahlhofen, früher Mitglied der Söhne Mannheims, singt seinen besonderen Tribut an Mannheim: „Meine Stadt“ – und holt die gesamte Festzelt-Besatzung im Herzen damit ab. „Wir haben die Störzelbacher zu Mannheimern gemacht“, freut sich Stahlhofen am Ende seiner Vorstellung über die Unterstützung der Band.

Die Maß Bier kostet in diesem Jahr 14,40 Euro

„Das hat Flair. Für Mannheim ist das schon ziemlich cool“, beurteilen Marco und Patrick das neue Ambiente. Sie sind seit Jahren Stammgäste beim Mannheimer Oktoberfest. Sage und schreibe neun Tische haben sie an diesem Abend gekauft, um alle Freundinnen und Freunde, also insgesamt 90 Leute, unterzubringen. „Die Menschen sind hier so offen. Man kann sich einfach überall dazu stellen und unterhalten. Das funktioniert sonst in keinem Club“, findet Patrick.

So ähnlich sehen es auch Nike aus Ludwigshafen und Maja aus Mannheim: „Diese Gestaltung ist total authentisch und repräsentiert Mannheim sehr gut“, finden die beiden. Einen Vergleich zum Münchner Oktoberfest können sie ebenfalls ziehen: „Hier in Mannheim ist es einfach gemütlicher. Wir fühlen uns sicherer und wohler.“ So empfindet das auch Jessica aus Weinheim: „Ich bin jedes Jahr zur Eröffnung hier. München ist mir zu groß. Da herrscht zu viel Gedränge.“

Direkt von der Cannstatter Wasen kommt Kellner Eray nach Mannheim. Er schätzt hier die gute und friedliche Stimmung im Neckarauer Festzelt. Zwischen 14 und 18 Maß Bier transportiert er auf einen Schlag. Apropos Maß: Die kostet in diesem Jahr 14,40 Euro. Die kross gebratene Schweinshaxe mit Sauerkraut und Kartoffelknödel gibt es für 25,20 Euro. Aber auch vegetarische und vegane Gerichte stehen auf der Karte.

Freuen sich über den gelungenen Fassanstich (v.l.): Eichbaum-Vertriebsleiter Christian Bauer, die Bürgermeister Thorsten Riehle und Volker Proffen sowie Festwirt Arno Kiegele. © Christoph Blüthner

Obwohl ein fester Standort für die Festzelt-Gaudi weiter nicht in Sicht ist, freut sich Arno Kiegele darüber, dass er von der Stadt Mannheim bereits für 2026 eine Zusage für das Gelände neben der Hauptfeuerwache bekommen hat. „Das ist unheimlich wichtig für unsere Planungssicherheit“, so der Veranstalter.

Das Mannheimer Oktoberfest läuft noch bis zum 8. November. Manche Abende sind bereits ausverkauft. Tickets gibt es für einige Veranstaltungen noch unter oktoberfest-mannheim.de.

Redaktion Reporterin Team Mannheim

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