Queeres Leben

„Aladdin und die Tuntenlampe“ feiert in Mannheim Premiere

Die RosaKehlchen aus Mannheim führen im Kulturhaus Käfertal ihr Bühnenstück „Aladdin und die Tuntenlampe“ auf. Was es verspricht – und warum die RosaKehlchen auch politisch sind.

Von 
Lea Seethaler
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Aladdin und die Tuntenlampe: Im Kulturhaus Käfertal führen die RosaKehlchen die Neuinterpretation eines Märchenklassikers auf. © Getty Images/iStockphoto

Mannheim. Die RosaKehlchen, Mannheims schwuler Chor, präsentieren am 24. und 25. Oktober (19 Uhr) ihr neues Bühnenprogramm „Aladdin und die Tuntenlampe“ im Kulturhaus Käfertal. „Das Stück erzählt eine moderne Märchen-Interpretation über schwule Männerfreundschaften“, so Daniel Koller von den RosaKehlchen.

„Aladdin und die Tuntenlampe“ in Mannheim: Von Queerflöten und Schrillmännern

Die Handlung: Ein Single mittleren Alters entdeckt eine Wunderlampe mit einem schwulen Lampengeist, der ihm drei Wünsche erfüllt. „Zwischen 16 Songs und humorvollen Dialogen geht es um Mut, Selbstfindung und die Kraft echter Freundschaft“, so Koller.

Das Programm behandle queere Themen mit der nötigen Leichtigkeit und biete sowohl der queeren Community als auch einem breiten Publikum unterhaltsame Einblicke in schwule Lebenswelten, sagt Koller. Besucherinnen und Besucher können sich auf eine „sentimentale Zeitreise durch alte Erinnerungen, wird zu einer bewegenden Geschichte über Mut, Freundschaft und die Kraft, seine Träume zu leben“, freuen.

Der Verein RosaKehlchen wurde 1992 in Heidelberg gegründet und tritt regelmäßig in der Region auf. Zusammen mit den Queerflöten aus Freiburg und den Schrillmännern aus Karlsruhe wurde im Jahr 2000 die Aufnahme in den Badischen Sängerbund gerichtlich erstritten, so der Verein.

Mannheims RosaKehlchen sind auch politisch

Der Hintergrund: Aufnahmeanträge in den Badischen Sängerbund (BSB, jetzt Badischer Chorverband – BCV) seien abgelehnt worden, so die RosaKehlchen. Nicht das erste Mal, dass queere Chöre Diskriminierung erfuhren, zeigen auch Medienberichte. „Spätestens wenn er als ,ethischer Störfaktor‘ und als ,Gefährdung für die Jugendarbeit‘ diffamiert wird, erwacht auch im szeneverwöhnten Milleniumsschwulen der revolutionäre Ansatz der Sechziger und Siebziger wieder. Genug ist schließlich genug“, so die RosaKehlchen damals zu ihrem Schritt der Klage.

Tickets und weitere Informationen

Der Name RosaKehlchen rührt auch daher, dass er daran erinnere „dass jede Stimme wichtig ist und dass wir gemeinsam etwas Schönes schaffen können. Das Rosakehlchen singt nicht nur für sich selbst, sondern als Teil der Natur - genau wie wir als Teil unserer Gemeinschaft singen“, so der Verein.

Redaktion Redakteurin und Online-Koordinatorin der Mannheimer Lokalredaktion

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