So gut wie jeder, der schon einmal eine Zwiebel klein geschnitten hat, weiß es: Erst brennt es im Auge, dann fließen Tränen. Aber wieso eigentlich?
Dass wir beim Zwiebelschneiden weinen müssen, hat seinen Grund im Selbstschutz der Pflanze. Eigentlich ist die Zwiebel nämlich dazu da, Nährstoffe zu speichern und eine neue Pflanze entstehen zu lassen. Um nicht von Tieren (oder uns Menschen) gegessen zu werden, wehrt sie sich mit einer Biowaffe.
Wie jedes Lebewesen besteht auch die Zwiebel aus winzig kleinen Zellen. Wenn wir die Zwiebel zerschneiden, werden die Zellwände zerstört. Dadurch treffen Stoffe aufeinander, die normalerweise voneinander getrennt sind. Sie setzen eine chemische Reaktion in Gang und bilden ein Gas mit dem komplizierten Namen Propanthialoxid. Das reizt die Augen, die mit Tränen reagieren, um den Stoff wieder auszuspülen. Das kann man zum Beispiel vermeiden, indem man Durchzug macht oder eine Taucherbrille trägt. Oder man bittet Kontaktlinsenträger, die Zwiebel zu schneiden – ihre Augen sind durch die Linse vor dem Gas geschützt.
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