Mannheimer Morgen Plus-Artikel Glosse "Übrigens" Wie die kleine Lotti ihr verlorenes Stofftier wiederbekommen hat

Mannheim. Übrigens gibt es glücklicherweise auch in diesen Zeiten manchmal traurige Begebenheiten, die ein gutes Ende nehmen. Und so handelt auch die Geschichte einer Mannheimer Familie vom großen Kummer eines kleinen Mädchens, jeder Menge kindlicher Liebe und gemütvollen, umsichtigen Menschen.

Lotti verliert ihren geliebten Fuchs

Vor einigen Tagen hatten die Käfertaler mit ihrer Tochter Charlotte den Wochenmarkt in der Innenstadt besucht. Voller Stolz zeigte die Zweijährige ihrem Kuscheltier die vielen Stände. Mit seinen braunen Kulleraugen und dem buschigen Schwanz ist der kleine Fuchs nicht nur in den Augen seiner Besitzerin eine Schönheit. Vielmehr hat Klein-Lottis Opa mit vielen Mühen genau dieses Steiff-Tier mit dem besonders hübschen Gesicht für seine Enkelin erstanden.

Nun ist das Sammlerstück nach seiner langen Reise aus Amerika direkt in Lottis Armen gelandet - und vor allem mitten in ihrem Herzen. „Überall hat sie den Fuchs mitgeschleppt, zugedeckt und gefüttert“, erzählt Mama Pia. Umso größer war der Kummer, als der drollige Geselle nach dem Ausflug in die Innenstadt plötzlich weg war. „Lotti hat nur noch geweint.“ In ihrer Verzweiflung verteilten Charlottes Vater und Mutter Flyer in den Quadraten. „Hast Du unseren Fuchs gesehen?“ war neben einem Foto des Vermissten zu lesen.

Verlorenes Kuscheltier in Imbiss wiedergefunden

Doch als der besorgte Papa auch in einem Imbiss am Marktplatz Handzettel auslegen wollte, deutete die Chefin hinter sich. Und tatsächlich: Oben auf dem Kühlschrank saß der braun-weiße Ausreißer. „Ich habe beobachtet, wie die Kleine hier vor einigen Tagen hereinkam. Mir war gleich aufgefallen, wie liebevoll sie das Tier getragen hat“, berichtete die Frau: „Dann lag es hier am Boden. Aber das Mädchen und ihr Papa waren leider schon längst weg.“

Von einem Geschenk wollte die freundliche Fremde nichts wissen: „Ich habe so gehofft, dass Sie vorbeikommen. Jetzt hat dieses Kind wieder sein Kuscheltier. Das ist für mich das größte Geschenk.“ Und für alle Beteiligten ein schöner Start ins Jahr 2024.