Krippen und Lichter im Tal

Advent: In Elmstein beleuchten Bewohner am Samstag Höfe und bauen biblische Szene nach

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Der Elmsteiner Weihnachtsmarkt ist abgebaut, der Krippenpfad lockt weiterhin.

© Venus

Elmstein. Ein weihnachtliches Ereignis der eher stillen Art verzaubert alle zwei Jahre das ehemalige Waldarbeiterdorf Elmstein tief im Pfälzer Wald. Der "Elmsteiner Krippenpfad" verleiht der Gemeinde in einem waldreichen Tal westlich von Lambrecht eine ganz besondere Atmosphäre: An einem einzigen Tag sind nach Einbruch der Dunkelheit in diesem Jahr am nächsten Samstag von 16.30 bis 21 Uhr festlich geschmückte private Höfe, Gärten und Wohnstuben zu sehen, wo große und kleine Krippen die Aufmerksamkeit auf sich ziehen werden.

Fünf Stunden Dauer

Während der knapp fünf Stunden schallen Weihnachtsklänge durch die schmalen Dorfstraßen, denn ins Geschehen eingebunden sind vor allem die erstaunlich vielen aktiven kulturellen Vereine der nur rund 1300 Einwohner zählenden Gemeinde, zu der auch 13 kleine Annexen wie Iggelbach, Appenthal, Speyerbrunn, Hornesselwiese, das "Stille Tal", Harzofen oder Mückenwiese gehören.

Um 18.30 und 19.30 Uhr werden auf offener Straße "Weihnachtslieder aus dem Hohen Norden" zu hören sein. Bereits um 17 Uhr wird ein Posaunenchor im Mittelpunkt stehen und um 20 Uhr bietet ein Singkreis "Altes Liedgut".

Doch nicht nur für die Ohren wird in Elmstein viel geboten: Am Samstag wird unter anderem auch eine Heilpflanzenfachfrau über die Geheimnisse von Weihrauch und Myrrhe unterrichten und einen Blick in die Vergangenheit gibt es bei der Ausstellung "Erinnerungen an Ereignisse in der Weihnachtszeit" im Museum "Alte Samenklenge" mitten im Dorf. Dort im Museumsgarten brennt ein Lagerfeuer - Mittelpunkt eines fröhlichenTreffs bei Glühwein, Punsch, Linsensuppe und Flammkuchen. Viele Häuser werden an diesem Tag illuminiert - mindestens zwölf Stationen sind am "Krippenpfad" zwischen Bahnhof, den beiden Dorfkirchen und der Gaststätte "Schwarzer Katz" ausgewiesen.

Das Dorf unterhalb seiner gleichnamigen Burgruine Elmstein aus dem 11. Jahrhundert, von der seit dem Pfälzischen Erbfolgekrieg von 1689 nur noch Schildmauer, Bering und Palas zu sehen sind, hat aber mit seinem "Krippenpfad" noch nicht genug.

Bis zum Heiligen Abend gibt es weitere Aktivitäten wie die "Elmsteiner Dorfweihnacht" am Sonntag in der Protestantischen Kirche, wo die Elmsteiner und Appenthaler Chöre ab 18 Uhr auf das Weihnachtsfest einstimmen.

Nach einem "Ruhetag" am Montag geht es am Dienstag ab 19 Uhr mit einem "Weihnachtsblasen" vom Rehfelsen im Süden des Tales mit weithin hörbaren Blasinstrumenten weiter und am Heiligen Abend ist ab 18 Uhr der an der Hauptstraße als eine Art "Campanile" stehende uralte Sandstein-Glockenturm einer ehemaligen Kirche im nahen Ortsteil Appenthal das romantische Ambiente für ein kleines Freiluftkonzert des Protestantischen Posaunenchors "Soli Deo Gloria" - das Weihnachtsfest kann beginnen.

Viel Waldfläche

Das vermeintlich kleine Elmstein ist mit einer Fläche von rund 7500 Hektar - der größte Teil ist Wald - die großflächigste Ortsgemeinde der Verbandsgemeinde Lambrecht.

An den ersten drei Advents-Wochenenden gab es am Bahnhof, wo das romantische "Kuckucksbähnel" nach seiner Fahrt von Neustadt durchs burgenreiche Elmsteiner Tal seine Endstation hat, einen kleinen Weihnachtsmarkt, der bereits abgebaut ist. "Da fahren auch wir nicht mehr und haben bis ins Frühjahr Winterpause" sagte Bähnelchef Horst Kayer.

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