Indian Summer vor der Haustür: Warum in die USA reisen, wenn die Eifel liegt so nah?
Landschaftlich ist die Eifel geprägt durch Hügel, tief eingeschnittene Täler, dichte Wälder und zahlreiche Maare – vulkanische Kraterseen, die Überreste vergangener vulkanischer Aktivität sind. Die Eifel wirkt stellenweise wie eine weitläufige Moräne, die sich langsam in die flache Ebene schiebt. Perfekte Indian -Summer- Kulisse also. Ab Oktober, nach den ersten frostigen Nächten, steigen die Temperaturen tagsüber genug, um Wanderungen zu unternehmen – während die Bäume in strahlenden Gelb-, Orange- und Rottönen erblühen.
Eifel-Fakten:
- Lage: Die Eifel ist ein Mittelgebirge in Westdeutschland, das sich über Teile von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen erstreckt. Sie grenzt im Westen an die Ardennen in Belgien und im Osten an das Rheinische Schiefergebirge.
- Vulkanismus: Die Eifel ist bekannt für ihre vulkanische Vergangenheit. Es gibt viele Vulkankrater, darunter der Laacher See, der durch einen Vulkan-Ausbruch vor etwa 13.000 Jahren entstand. Auch heute gibt es in der Region noch einige geothermische Aktivitäten.
- Nationalpark: Ein großer Teil der Eifel ist als Nationalpark ausgewiesen. Der Nationalpark Eifel bietet eine vielfältige Flora und Fauna, darunter seltene Arten wie den Rothirsch und den Schwarzstorch.
- Geologie: Die Eifel besteht überwiegend aus Schiefergestein, das im Laufe der Zeit durch Erosion und tektonische Prozesse geformt wurde. Die Region ist auch bekannt für ihre beeindruckenden Basaltformationen.
- Kulturelle Bedeutung: Die Eifel hat eine reiche Geschichte, die bis in die Römerzeit zurückreicht. Es gibt zahlreiche historische Stätten und Städte wie die Stadt Daun mit ihrem mittelalterlichen Flair und die Burg Eltz, die als eine der schönsten Burgen Deutschlands gilt.
- Wandern und Outdoor-Aktivitäten: Die Region ist ein beliebtes Ziel für Wanderer und Outdoor-Enthusiasten. Es gibt viele gut ausgebaute Wanderwege und Radwege – wie den Eifelsteig und den Vulkan-Radweg.
Nationalpark Eifel – Lebensraum vieler seltener Pflanzen- und Tierarten
Das Highlight der Eifel und auch der Hotspot, um den Indian Summer so richtig zu erleben, ist der Nationalpark Eifel, der als Schutzgebiet vielen seltenen Pflanzen und Tieren einen Lebensraum bietet.
In dieser unberührten Natur kann man Wildkatzen, Rothirsche und Schwarzstörche beobachten. Die Region ist auch für ihre Wanderwege bekannt, wie den Eifelsteig, der auf rund 300 Kilometern durch eine abwechslungsreiche Landschaft führt. Beliebt sind zudem Ausflüge zu historischen Orten, etwa zur Burg Eltz oder zur römischen Villa in Blankenheim.
Vor allem die großen Buchen- und Eichenwälder prägen das Bild des Nationalparks. Die alten Buchenwälder, die vorwiegend in den Forstbezirken Dedenborn und Kermeter zu finden sind, bieten eine einzigartige Atmosphäre. Die hohen, majestätischen Buchen verleihen dem Wald eine besondere Ruhe und sind ideale Voraussetzungen für einen Indian Summer im Westen Deutschlands.
Erfolgreiche Ausbreitung: Wildkatzen finden neuen Lebensraum im Eifelpark
Neben den Mufflons ist der Nationalpark Eifel auch Heimat für viele andere Wildtiere. Die Wildkatze, die sich durch ihr getigertes Fell gut in den dichten Wäldern tarnt, geht hier auf Beutefang. Sie zählt zu den heimischen Raubtieren und konnte sich in den letzten Jahren erfolgreich im Nationalpark ausbreiten. Auch der Luchs, der in Deutschland lange Zeit ausgestorben war, kehrt langsam zurück.
„Vogelsang Internationaler Platz“ – Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus
Ein markantes Relikt aus der Zeit des Dritten Reichs findet sich hier: die ehemalige NS-Ordensburg Vogelsang. Einst diente diese abgeschiedene Anlage inmitten der Eifel der Ausbildung von Nazi-Kadern. Heute trägt sie den Namen „Vogelsang Internationaler Platz“ und vereint eine Gedenkstätte, die an die Verbrechen des Nationalsozialismus erinnert, mit einem Nationalparkzentrum, das den Besuchern Wissen über die künftigen Wälder vermittelt.
Mufflons? Wildlebende Schafe in Deutschlands Eichenwäldern
Wer unter Eichen wandern möchte, findet im Gebiet von Hetzingen oder im Urfttal ideale Bedingungen. Die Eichenwälder dort strahlen eine besondere Ruhe aus und bieten Lebensraum für viele Tiere. Eine Besonderheit sind die Mufflonherden, die sich vor allem in den Eichenwäldern des Kermeter aufhalten. Mufflons sind eine wildlebende Schafart, die ursprünglich aus den Mittelmeerländern stammt, aber seit dem 20. Jahrhundert auch in Deutschland heimisch ist. Mit etwas Glück lassen sich die scheuen Tiere in den frühen Morgen- oder Abendstunden beobachten.
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