Reise

Forst: Ein Weinparadies, das mit seiner charmanten Atmosphäre begeistert

Forst an der Weinstraße – ein Pfälzer Dorf, das Weinliebhaber, Genießer und Wanderfreunde gleichermaßen verzaubert. Hier kann man fast das ganze Jahr über an einem gemütlichen Woiständl die besten Tropfen der lokalen Winzer probieren – und direkt mit nach Hause nehmen. Doch nicht nur Wein hat Forst zu bieten: Kultur, Natur und Sehenswürdigkeiten sorgen dafür, dass jeder Besuch zum Erlebnis wird.

Von 
Victoria Wagner
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Ein Straßendorf, in dem die Zeit stillzustehen scheint

Das Dorf selbst ist ein klassisches „Straßendorf“, was bedeutet, dass es sich charmant entlang einer einzigen Straße von etwa 1.200 Metern Länge schlängelt. Mit derzeit rund 850 Einwohnern lebt man hier hauptsächlich vom Weinbau, aber auch der Tourismus mischt immer stärker mit. Im Dorf selbst ist die Atmosphäre so entspannt, dass man meinen könnte, die Zeit sei hier stehen geblieben. Die alten Fachwerkhäuser, die Weinstuben und die historische Pfarrkirche St. Margareta bieten genau die richtige Kulisse für einen entspannten Nachmittag.

1723 eingeweiht, bis heute bewundert: die Dorfkirche St. Margareta

Bereits im 15. Jahrhundert gab es in Forst eine kleine Kapelle, die auf dem heutigen Standort, einem Hügel im Dorf, errichtet war. Dieser Hügel liegt vor der berühmten Weinlage „Forster Kirchenstück“. Schon damals war die Kapelle der Heiligen Margareta gewidmet und überstand den Erbfolgekrieg von 1689 tatsächlich nur mit ein paar kleinen Kratzern.

1716 beschlossen die Forster, dass es Zeit für eine größere Kirche war – der Grundstein wurde gelegt, der Treppenaufgang 1721 hinzugefügt, und 1723 wurde das neue Gotteshaus eingeweiht. 1767 bekam die Kirche außerdem einen neuen Kirchturm, stolze 40 Meter hoch und aus feinstem, roten Sandstein. Die Forster ließen sich auch von der Französischen Revolution nicht unterkriegen und hatten die Kirche bis 1800 wieder auf Vordermann gebracht. 1997 bis 1999 gab es die bislang letzte Renovierung.

Vom Römertraum zum Weinwunder: Über 175 Hektar Rebfläche – für weltweit beliebte Rieslinge

Schon die Römer waren beeindruckt von der außergewöhnlichen Fruchtbarkeit der Böden in dieser Gegend und konnten nicht widerstehen, Obstbäume wie Mandeln, Pfirsiche und Pflaumen anzupflanzen – und natürlich den Weinbau ins Rollen zu bringen. Die hier produzierten Weine erlangten dann auch schnell ihren Ruhm rund um den Globus. Das gesamte Dorf erstreckt sich über 358 Hektar, davon etwa 68 Hektar Wald und 175 Hektar Rebfläche, von denen rund 90 Prozent dem Riesling gehören. Ein kleines Paradies also für Weinliebhaber und auch Naturfreunde.

Das Forster Ungeheuer – ein Riesling, der so gut ist, dass man ihn für fast übernatürlich hält. © Forst

Forst ist die Heimat einiger der besten Rieslinge der Welt, und das sagen nicht nur die Pfälzer selbst. Der „Forster Ungeheuer“ ist nicht etwa ein furchterregendes Monster, sondern der Name für einen Riesling, der so gut ist, dass man ihn für fast übernatürlich hält.

Forst bietet neben Wein auch Kultur

Veranstaltungen im September:

 

Soirée-Konzert in der Kirche St. Margareta

Donnerstag, 15. September, 17 Uhr

Theaterabend in Forst: „Fraue in de Palz“

Freitag, 20. September, 19 Uhr

Wandelkonzert in der Kirche

Sonntag, 22. September, 17 Uhr Konzerteröffnung in der Forster Kirche, gemeinsame Wanderung nach Wachenheim zur Georgs Kirche, dort Fortsetzung des Konzertes

 

Weitere Infos sowie Veranstaltungen für die folgenden Monate gibt’s hier: https://www.forst-pfalz.de/veranstaltungen/

Weinparadies Forst bei legendären Lagenwanderungen entdecken

Forst, die Heimat der besten Weinlagen der Pfalz, ist von weltberühmten Spitzenlagen umzingelt – Namen wie Kirchenstück, Freundstück, Ungeheuer, Pechstein und Jesuitengarten lassen das Herz jedes Weinliebhabers höherschlagen. Besucher sind außerdem herzlich eingeladen, auf einer gemütlichen Lagenwanderung die markanten Punkte in der Region zu entdecken – Cyriakus, Madonna, Hahnanböhler Kreuz, Lagen- und Pechstein und die Bismarckhöhle sind nur ein paar dieser Haltestellen und gehören zu Forsts Sehenswürdigkeiten.

Bei einer Wanderung lässt sich das besondere Mikroklima genießen, das hier für perfekte Weinbedingungen sorgt. Die Weinberge mit ihren unterschiedlichen Bodenarten sind obendrein eine wahre Fundgrube für alle Geologie-Fans. Die Ortschaft bietet dafür sowohl eine große als auch kleine Lagenwanderung an – inklusive Umtrunk und herrlichem Ausblick auf die Rheinebene bis zum Oden- sowie Nordschwarzwald.

Forsts Woiständl: Die besten Weine der Winzer an einem Stand vereint

An diesem Woiständl kann man immer von 11 bis 19 Uhr eine Auswahl der besten Forster Weine kosten. © Forst

Übrigens: Hier gibt es von Frühjahr bis Ende Oktober ein Woiständl (Weinstand). An diesem Probierstand kann man immer von 11 bis 19 Uhr eine Auswahl der besten Forster Weine kosten – und zwar gemischt von allen Weingütern des Dorfs. Flaschenweine gibt es zudem direkt zum Mitnehmen – für den gleichen Preis wie im Weingut.

Welche Weine es hier zu finden gibt, lässt sich hier nachlesen: https://www.lagenkostbar.de/weinprobierstand/

Forsts beliebte Weingüter

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