Mannheim. Konzert, Stand-up-Comedy und Parodien: Ein Abend mit Matze Knop ist alles – außer langweilig. Bei seinem Auftritt im Capitol am Freitag hat sich der 48-Jährige in Hochform präsentiert. Ob Klamauk, humoristischer Blick auf Themen wie Political Correctness oder Gendern, der gebürtige Lippstädter hat ein Gespür für gelungene Gags. Spontan zieht er die rund 300 Besucherinnen und Besucher in seine Show mit ein und führt mit einigen Smalltalk über Tattoos oder Flirten – womit er die Lacher ruckzuck auf seiner Seite hat.
„Ich freu mich so, dass Ihr da seid“, sagt er. „Die Comedians konnten lange Zeit nicht auftreten. Und wenn ich euch so sehe. Endlich wieder normale Menschen.“ Zum Namen seines Programms „Mut zur Lücke“ habe ihn seine Zahnlücke inspiriert. „Früher war die Lücke noch größer. Da konnte ich einen Hamburger essen, ohne den Mund aufzumachen“, scherzt er. Genüsslich schildert er seine Erfahrungen mit Homeoffice. „Mir ging’s tierisch auf die Eier“, erklärt er. „Aber ich hab auch den ganzen Tag drauf gesessen.“ Lothar Matthäus habe sich während der Pandemie scheiden lassen. „Wer will es ihm verdenken: Lothar musste im Lockdown mit seiner Ehefrau Homeschooling machen“, spielt er auf dessen Vorliebe für sehr junge Frauen an.
Bekannt ist Knop nicht zuletzt für seine verblüffend akkuraten Parodien. Als Dieter Bohlen erklärt er, wie im Hause des Pop-Titans Gütertrennung funktioniert. „Ich krieg die Kohle und Carina meine Dreckwäsche.“ Als Howard Carpendale singt er „Figaro“ auf die Melodie von „Hello again“ von einem überfälligen Friseurbesuch. Zudem beantwortet er Zuschauerfragen an seine parodierten Figuren – in dessen Rolle Knop für die Antwort schlüpft. So gibt es etwa ein Wiedersehen mit Jogi Löw, Cristiano Ronaldo und Angela Merkel. Knop zeigt auch Videos, bei denen er neben den Schlagerstars Olaf Malolepski und Semino Rossi als deren vermeintliche Zwillingsbrüder auftritt.
Knop macht auch als Sänger eine gute Figur. „Schatzi, trag einen Mundschutz“ persifliert einen Mickie Krause-Hit. Für die Zugabe schlüpft er in seine Figur „Supa Richie“, womit er viel Applaus erntet. Mit „Jutta“, die sich als Mutter von „Layla“ entpuppt, zieht er den Hype um das Liederverbot gekonnt durch den Kakao. Bevor er sich verabschiedet, rät Knop dem Publikum Mut zur Lücke zu haben. „Konzentriert euch aufs Wesentliche.“
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