Vampire gegen Werwölfe

"Underworld - Blood Wars": Kate Beckinsale schreibt unter neuer Regie ihre alte Rolle fort

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Schlagkräftig seit 13 Jahren: Kate Beckinsale als Selene.

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Selene (Kate Beckinsale) hat es wirklich nicht leicht. Vier Mal schon kämpfte die attraktive Vampirdame auf der Leinwand gegen die werwolfartigen Lykaner und musste dabei immer wieder herbe Rückschläge verkraften. Treue Gefährten blieben auf der Strecke, Verrat lauerte allerorten. Selene musste sich sogar von ihrer geliebten Tochter Eve trennen, deren Aufenthaltsort ihr aus Sicherheitsgründen unbekannt ist. Hier setzt der 5. Teil ein.

Eve ist eine Mixtur aus Vampir und Lykaner und ihr Blut deshalb ein ganz besonderer Saft. Er weckt Begehrlichkeiten auf beiden Seiten. Das hat zur Folge, dass Selene endgültig niemandem mehr trauen kann. Nur ihr treuer Verbündeter David (Theo James) und sein Vater Thomas (Charles Dance) geben der "Todeshändlerin" noch Rückhalt. Damit machen sie sich selbst zum Ziel. Selene sucht Zuflucht im nordischen Land Var Dohr, wo eine ganz besondere Vampir-Clique ein friedliches Dasein führt. Aber auch hier wird Selene von ihren Feinden aufgespürt. Und diesmal scheint sie das Glück der Tapferen endgültig verlassen zu haben.

Roland Emmerichs langjährige Wegbegleiterin, die deutsche Expertin für Spezialeffekte Anna Foerster, gibt mit "Underworld: Blood Wars" ihr Spielfilm-Regiedebüt. Auch Kameramann Karl Walter Lindenlaub ist ein Landsmann. Gedreht wurde in der Tschechischen Republik. Wohl auch deshalb hat der Film nicht den sterilen Look vieler Hollywood-Produkte, sondern einen maroden Charme, der das Gothic-Herz höher schlagen lässt. Computereffekte blieben stets die allerletzte Option.

Kate Beckinsale ist noch genauso anmutig und schlagkräftig wie vor 13 Jahren, als die Saga begann. Sie ist von großartigen Schauspielern umgeben, die es unbedingt braucht, wenn Unglaubliches ernst genommen werden will. Apropos: Humor oder Selbstironie haben in der "Underworld" keinen Platz. Aber man muss ja auch nicht immer alles ins Lächerliche ziehen.

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