Gastronomie

Samt Blattgold: Mannheimer Foodtruck „Burger & Wagyu“ serviert Luxus-Burger

Sehr beliebt und selten zu finden: Wagyu-Rind gehört zu den exklusivsten Fleischsorten der Welt. Wir haben einen Mannheimer Foodtruck besucht, der das Fleisch anbietet. Was Blattgold damit zu tun hat.

Von 
Tanja Capuana
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Burger& Wagyu Foodtruck © Tanja Capuana

Mannheim. Wer ein Faible für sehr teures Fleisch hat, weiß: Wagyu-Rind gehört zu den exklusivsten Sorten der Welt. Auch in Mannheim ist das japanische Edelfleisch bereits angekommen. Neben dem „Black Angus Foodtruck“ in der Hafenbahnstraße serviert nun auch Yasin Sarica in seinem Foodtruck „Burger & Wagyu“ neben klassischen Burgern auch Köstlichkeiten mit dem extravaganten Beef. Eröffnet hat der Gastronom Ende Juli, seit 1. August steht sein Wagen täglich an der SB-Tankstelle in der Waldhofstraße 62.

Wagyu-Fleisch, das bei „Burger & Wagyu“ in Mannheim angeboten wird, ist ein teurer Genuss

„Wagyu ist halt sehr beliebt und sehr selten zu finden“, sagt Sarica. Und es sei ein recht fetthaltiges Fleisch. „Die starke Marmorierung des Fleisches macht es zu einer Besonderheit: Damit können die Tiere wie keine andere Rasse eine gleichmäßige Fetteinlagerung im Muskel bilden.

Der Fettgehalt beträgt 40 Prozent, der Anteil an mehrfach ungesättigten, guten Omega 3- und Omega-6-Fettsäuren ist sehr hoch. Sein Gourmetfleisch in Bio-Qualität bezieht Sarica von Josef’s Bio aus Frankfurt. Zudem ist es halal. Das hat seinen Preis: Das Kilo schlägt mit 320 Euro zu Buche.

Wagyu-Burger sind nicht nur aufgrund des teuren Preises zu schade, um sie nebenbei oder auf die Schnelle herunter zu schlingen: Für den Genuss sollte man sich viel Zeit nehmen. Der Geschäftsführer empfiehlt gar, jeden Bissen mindestens 30-mal zu kauen, damit die Aromen sich im Mund besser entfalten und damit wahre Geschmacksexplosionen entstehen.

„Burger und Wagyu“



  • Im Sortiment gibt es bei „Burger & Wagyu“ nicht nur zwei Wagyu-Burger sondern auch elf klassische Burger mit Beef, wie den Hamburger (11,90 Euro), Smash Burger (13,90 Euro), drei verschiedene Burger für Hühnchenfans, etwa mit Crispy Chicken Patty (10,90 Euro).
  • Wer es fleischlos liebt, bestellt einen Veggie-Burger mit vegetarischem Patty oder Falafel-Burger, die beide 10,90 Euro kosten.
  • Der Foodtruck „Burger & Wagyu“ ist täglich von 11 bis 23 Uhr in der Waldhofstraße 62 an der SB-Tankstelle zu finden.
  • Instagram: @burgerundwagyu

Zwei Wagyu-Burger hat er neben klassischen im Sortiment: Den Wagyu Gold Burger mit 24 Karat-Blattgold sowie den Wagyu Trüffel Burger. Vor allem ersterer, der 49,90 Euro kostet, gönnen sich Besucherinnen und Besucher zumeist zu besonderen Gelegenheiten, weiß Sarica. „Unsere klassischen Burger bestehen aus US Black Angus“, sagt Sarica.“

„Burger und Wagyu“-Foodtruck aus Mannheim: Alles beginnt mit einem Gasgrill

Auf die Idee, sich mit Luxus-Burgern selbstständig zu machen, kam Sarica durch seine persönliche Leidenschaft für Burger-Partys. „Ich habe zu Hause einen Gasgrill und immer Burger-Pattys drauf geschmissen“, erzählt der 35-Jährige und lacht. Viele Gäste seien gekommen und haben sich die Brötchen mit dem gegrillten Fleisch schmecken lassen.

Yasin Sarica (2. von rechts) mit seiner Schwiegermutter Songül Isikyol und seinem Schwiegervater Mustafa Isikyol (links) und seinem Neffen Serhart Akcan (2. von rechts) © Tanja Capuana

Der ausgebildete Augenoptiker merkt, dass er ein Händchen für köstliche Burger hat. Gerüstet mit fünf Jahren Erfahrung in der Gastronomie, vor allem in der Küche, wagt er den Sprung in die Selbstständigkeit – mit einem extravaganten Konzept wie er selbst sagt. Er kauft einen Foodtruck um das Budget nicht zu spregen, und richtet ihn mit Hilfe seines Schwiegervaters Mustafa Isikyol, den er liebevoll Baba nennt, mit einem elektrischen Grill ein.

Der Tankstelleninhaber sei ein ehemaliger Nachbar von ihm – er habe seinen Foodtruck gesehen und ihm angeboten, bei ihm sein Geschäft zu betreiben. Aktuell gibt es vier Tische mit jeweils zwei Stühlen. Damit den Gästen auch im Winter im Warmen sitzen können, ist er gerade dabei, mit seinem Schwiegervater in Planungsgesprächen.

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Die Reaktion der Kundschaft gibt ihm recht: Die Gäste kommen nicht nur aus Mannheim, sondern auch Frankfurt, dem Saarland, Stuttgart – und sogar aus Wien. Für die Zukunft hat er große Pläne. Yasin schließt nicht aus, irgendwann einen Laden zu eröffnen. Er lächelt. „Oder vielleicht nächstes Jahr oder in zwei Jahren, wenn alles läuft eröffne ich mit Baba einen zweiten Wagen.“

So hat es unserer Autorin geschmeckt

Burger esse ich für mein Leben gern. Wagyu-Rind habe ich bisher noch nicht probiert. Demensprechend bin ich schon sehr neugierig, wie Pattys aus dem Luxus-Fleisch wohl schmecken werden. Bei „Burger & Wagyu“ werde ich fündig. Passen Fast Food und Gourmet-Fleisch zusammen? Noch dazu in einer eher nüchternen Umgebung? Ich möchte es herausfinden.

Ich entscheide mich für den Wagyu Trüffel Burger (34,90). Nicht nur aus preislichen Gründen. Denn zu den Toppings gehören neben dem edlen Fleisch auch Parmesan, Trüffel-Mayo, Salat, Tomate und eine hausgemachte Soße – eine sehr vielversprechende Kombi. Dazu kommt eine Portion gut gewürzter Pommes, die sehr großzügig ist, und dessen Rest ich mir einpacken lassen muss.

Der Burger ist riesig, aber man kann ihn dennoch gut mit der Hand essen. Das Brioche Bun mit Sesam passt sehr gut zu dem medium gegrillten Fleisch-Patty, der 180 Gramm auf die Waage bringt. Das Fleisch ist trotz des hohen Fettgehalts nicht schmierig-fettig, sondern schön saftig und aromatisch. Ein echter Genuss. Perfekt dazu passt der würzige Geschmack von Parmesan und Trüffel-Mayo.

Die Symbiose mit vier verschiedenen Pfeffersorten, die dem Fleisch eine feine Note verleihen, sorgt für Geschmacksexplosionen. Auch das Tankstellen-Ambiente rückt schließlich in den Hintergrund. Obwohl ich hungrig bin, schaffe ich ihn gerade so und bin hinterher satt und glücklich. Täglich könnte ich mir den Wagyu-Burger wohl nicht leisten – dagegen spricht der relativ hohe Preis des hochwertigen Bio-Fleischs. Doch für besondere Gelegenheiten kann man sich das köstliche und in Maßen genossene gesunde Fast Food schon mal leisten.

Freie Autorin Kulturredaktion, Lokalredaktion, Wochenende. Schwerpunkte: Bunte Themen, Reisereportagen, Interviews, Musik (von elektronischer Tanzmusik bis Pop), Comedy und Musicals

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