Mannheim. Ob im eigenen Garten geerntet, im Supermarkt gekauft oder vom Kürbishof mitgenommen - der Kürbis lockt mit großer Vielfalt. So gibt es mehrere Hundert essbare Sorten. Während Sie im Supermarkt meist vor allem den Butternut und Hokkaido bekommen, finden Sie auf speziellen Kürbishöfen auch ausgefallenere Sorten. Darüber hinaus kann man in der Küche mit den Schwergewichten unter den Früchten so ziemlich alles anstellen. Experten verraten, wie Sie Kürbisse am besten schneiden und zubereiten können.
Ist alles beim Kürbis essbar?
Kürbisse lassen sich in drei Kategorien unterteilen:
- Speisekürbisse: Mit ihrem schmackhaften Fruchtfleisch sind sie Alleskönner in der Küche.
- Öl-Kürbisse: Aus den gepressten Kernen wird das dunkelgrüne Kürbiskernöl gewonnen.
- Zierkürbisse: Sie sind reine Dekoration und wegen ihrer Bitterstoffe ungenießbar.
Wie gelingt der schnelle Klassiker - die Kürbissuppe?
Wer es bequem mag und nicht schälen will, kocht die Suppe mit einem Hokkaido. Allerdings sagt Daniela Gamb, die mit ihrem Mann einen Obst- und Gemüsehof im Markgräflerland betreibt: "Ich mag in einer Suppe am liebsten den Butternut oder den Mini-Muskatkürbis. Deren Geschmack ist etwas feiner, der Hokkaido ist oft etwas mehlig."
Das Rezept von Daniela Gamb ergibt etwa zwei Liter Suppe. Die Menge reicht für vier Personen. Diese Zutaten brauchen Sie dazu:
- 500 g Kürbisfleisch
- 1 Zwiebel
- 4 EL Butter
- 3/4 l Gemüsebrühe
- 1/8 l Schlagsahne
- 100 g Crème fraîche
- Essig
- Salz
- Pfeffer
- Knoblauchpulver
- 2 Scheiben Toastbrot
Und so bereiten Sie die Suppe schnell in sechs Schritten zu:
- Das Kürbisfleisch würfeln und mit den geschnittenen Zwiebeln in Butter goldbraun braten.
- Mit der Brühe aufgießen und 15 Minuten kochen lassen.
- Anschließend mit dem Mixer pürieren.
- Sahne und Crème fraîche zugeben und die Suppe schaumig rühren.
- Mit wenig Essig und den Gewürzen abschmecken.
- Toastbrot in Würfel schneiden und in Butter anrösten.
Wie kann ich den Kürbis noch herzhaft zubereiten?
Manche Kürbisse tragen schon in ihren Namen eine Zubereitungsidee. Der Spaghetti-Kürbis heißt so, weil er "spaghetti-fädriges Fleisch hat", erklärt Kürbisexpertin Ute Ligges.
Ihre Rezept-Idee: Den Spaghettikürbis in zwei Hälften teilen und die Kerne entfernen. Die Hälften mit etwas Olivenöl beträufeln und mit einer Bolognese-Soße befüllen, beispielsweise mit Resten vom Vortag. Darüber reichlich geriebenen Parmesan geben. Als nächstes die Hälften auf ein gefettetes Backblech legen und mit Alufolie umgeben, damit sie nicht umkippen. Dann bei 200 Grad etwa 45 Minuten backen. Übrigens: Auch in der Mikrowelle können Sie im Grunde alle Kürbisse zubereiten. Manche Sorten werden im Handel direkt als "Mikrowellenkürbis" verkauft.
Ute Ligges empfiehlt handgroße Sorten. Beispiele:
- Puccini
- Rolet
- Baby Boo
- Casperita
- Delicata
- Ivory
Den Deckel abschneiden und das Kerngehäuse entfernen. Dann den Kürbis einölen und für zehn Minuten bei 600 Watt in die Mikrowelle geben."Dann kann man hinterher einfach Krabbencocktail oder Schmand reinfüllen", schwärmt Ligges.
Welche Ideen gibt es für süße Kürbisvarianten?
Kürbis passt nicht nur zum Herzhaften, sondern auch ins Dessert. So zaubern Sie eine köstliche Mousse mit Kürbiskompott a la Ligges.
Zutaten:
- 500 ml Schlagsahne
- 125 g Mascarpone
- 200 g Crème fraîche
- 150 g Naturjoghurt
- 200 g Quark 40 Prozent
- 1 bis 3 EL Zucker nach Geschmack
- 3 Blatt Gelatine
Und für das Topping:
- 500 g Kürbisfleisch - etwa Puccini oder Autumn Crown
- 80 g Zucker
- 3 EL Orangensaft
- 3 EL Wasser
- 1 Prise Zimt
- 1 TL Zucker
Und so geht die Mousse:
- Sahne steif schlagen
- übrige Zutaten vermengen
- Gelatine in Wasser auflösen und unterrühren
- ebenso die geschlagene Sahne
Die Mousse in kleinen Gläschen anrichten.
Und so geht das Topping:
- den Kürbis schälen und raspeln
- dann den Zucker in einem kleinen Topf flüssig werden lassen
- mit Orangensaft ablöschen
- die Kürbisraspeln zufügen und weich dünsten
- etwas Wasser zugeben und pürieren
- mit Zucker und Zimt abschmecken
Am Ende je 1 EL Topping auf die Mousse geben. Übrigens: Schon die Kleinsten lassen sich die großen Früchte schmecken - ob selbst gemacht oder gekauft. Babybrei-Hersteller haben die Panzerbeeren für sich entdeckt. "Der Geschmack ist ein bisschen süßlich und Kürbis ist sehr allergenarm", erklärt Daniela Gamb.
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