Kultur auf Tellern - Kanada

Kanadier mögen billig und viel

Von 
Bernadette Calonego
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Der Durchschnittskanadier ist ein Fleisch-Kartoffel-Mensch. Das kann in der Form von Steak und Pommes, Hamburger in allen Varianten oder Sandwiches sein (die werden auch von Pommes begleitet). Das Fleisch ist in Kanada nicht so teuer wie in Deutschland. Das ist wichtig, weil das Grillen im Sommer so kanadisch ist wie der Ahornsirup. Die meisten kanadischen Konsumenten wollen für Essen nicht viel Geld ausgeben. Als Regel gilt: Die Portionen müssen groß und preiswert sein. Was man im Restaurant übrig lässt, darf man in einem "Doggy Bag", einem Behälter, nach Hause tragen. Und alles ist sehr süß oder salzig. Zu Hause tut's meist ein Fertiggericht wie Pizza, Sushi, Fish and Chips, oder ein ganzes Familienmahl vom Chinesen. Das wird im Mikrowellenofen aufgewärmt und fertig ist das Essen! Ins Büro werden oft ein Sandwich und Salat mitgenommen, oder die Kinder essen in der Schule. So hat sich das Abendessen zur Hauptmahlzeit entwickelt. Aber auch dort hält sich der Aufwand in Grenzen. In einem Einwanderungsland sind die Menschen natürlich vielen exotischen kulinarischen Einflüssen ausgesetzt. Aber die spart man sich in der Regel fürs Ausgehen auf. Die großen Essen finden an Weihnachten, Ostern und Thanksgiving statt. Das beschränkt sich stark auf Truthahn, Kartoffelbrei, Bratensoße, Rosenkohl, Karotten und Kürbiskuchen.

Freie Autorin Bernadette Calonego ist freie Auslandskorrespondentin in Kanada. Sie wuchs in der Schweiz auf und lebt heute in der Nähe von Vancouver. In ihrem Buch "Oh, wie schön ist Kanada" schreibt sie über die Erfahrungen einer Auslandskorrespondentin in Kanada. Sie verfasst auch Krimis und Thriller, bislang hat sie fünf Bücher veröffentlicht, ein sechstes kommt in diesem Jahr heraus.

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