Soziales - Neues Projekt von „Pow“ erhält neben zwölf anderen Städten 300 000 Euro Bundesförderung

Eine „Oase“ der Beteiligung für die Neckarstadt

Von 
Lea Seethaler
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Auf dem „Alter“-Gelände gibt es ein Sport- und Freizeitangebot – jetzt wird die Fläche entwickelt und auf dem Nebengelände durch die „Oase“ erweitert. © Thomas Tröster

Der Verein „Pow“, der auch das Sport- und Freizeitangebot „Alter“ in der Neckarstadt organisiert, startet ein neues Projekt: die „Oase“. Sie erhält eine Förderung für nationale Stadtentwicklung durch das Bundesinnenministerium und ist eines von bundesweit 13 geförderten Pilotprojekten. In der „Oase“ läuft dabei fortwährend ein Beteiligungsprozess für alle. Der Tenor: Wie muss die „Post-Corona Stadt“ aussehen?

Auf dem Gelände des ehemaligen „Alten Bahnhofs“ soll so neben „Alter“ „die zweite sozio-kulturelle Intervention“ des gemeinnützigen Mannheimer Vereins entstehen, so die Organisatoren: Über die Beteiligungsformate möchte die „Oase“ dann zusammen mit der Anwohnerschaft eine „langfristige Vision für den Ort“ entwickeln und Bildungsangebote schaffen. Mit dem Projektaufruf „Post-Corona Stadt“ suchte die nationale Stadtentwicklungspolitik Mitte letzten Jahres bundesweit nach neuartigen Ideen und beispielgebenden Konzepten für eine „resiliente Stadtentwicklung“. Als „Oase – Ort für Austausch, Bildung, Sozialunternehmung und Entwicklung“ bewarb man sich erfolgreich.

„Wir freuen uns, dass durch die Oase in den nächsten drei Jahren Bundesmittel in Höhe von rund 300 000 Euro in die Mannheimer Neckarstadt fließen werden“, sagt „Pow“-Vorstand Philipp Kohl. Er fügt hinzu: „Wir sind zuversichtlich, dass wir diese Mittel über die Oase zum Wohle des Ortes und im Sinne der Nachbarschaft einsetzen können.“ Über die „Oase“ versuche man, Beteiligungs- und Bildungsformate zu initiieren.

Drei Jahre Ideensammlung

Man möchte die Möglichkeit schaffen, „die gemeinwohlorientierte Zukunft des Ortes mitzudenken und mitzuentwickeln“, so Mit-Vorstand Wulf Kramer. Über drei Jahre hinweg wird daher eine Vielzahl „unterschiedlichster Workshops und Formate“ initiiert werden. Die sollen Antworten auf die Frage liefern, „welche Räume und Programme wir in unseren Quartieren dauerhaft benötigen, Bildungsangebote machen und Diskussionen Platz geben“. Dabei ist die südliche Platzhälfte des Alten Meßplatzes in den nächsten Jahren ohnehin Veränderungen ausgesetzt. 2023 soll der Bau des Forums Deutsche Sprache beginnen, das auf der Fläche des „Alter“-Parkplatzes neben dem Lidl entstehen soll. Die Aktionsfläche von „Alter“ und des Kunstprojekts Einraumhaus wird in den folgenden Jahren von der Stadt als Freifläche entwickelt, die Nutzung der Fläche des ehemaligen „Alten Bahnhofs“ zusammen mit den Akteuren von „Pow“ und Einraumhaus gemeinsam entwickelt werden. „Eben diese Entwicklung wollen wir durch die Oase mit den Interessen der Anwohnerschaft frühzeitig aufladen“, sagt Philipp Morlock, der sich bei beiden Projekten engagiert. Man befürworte weiter eine Kombi aus „gemeinwohlorientierter Flächennutzung und einem Raum für Kunst und Kultur“, so Julia Alicka von „Pow“. Bis es soweit ist, soll ein „bauliches Provisorium“ entstehen.

Redaktion Redakteurin und Online-Koordinatorin der Mannheimer Lokalredaktion

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