Alle Kinder gehen in die Schule - aber warum? Wer hat sich das Schulbankdrücken ausgedacht? Das möchte Leo, 9 Jahre alt, aus Mannheim wissen.
Das ist gar nicht so einfach. Es gibt nämlich niemanden, der als alleiniger "Erfinder der Schule" in Frage kommt. Sie hat sich vielmehr in einem langen Prozess entwickelt. Die Antwort reicht weit zurück in die Geschichte.
Die ersten, die wahrscheinlich Schulen hatten, waren die Sumerer. Das war ein Volk, das etwa 3000 Jahre vor Christi Geburt gelebt hat, in etwa dort, wo heute der Irak liegt. So etwas wie eine Schulpflicht gab es damals aber noch nicht. Auch nicht bei den Griechen oder Römern, die ihre Kinder ebenfalls unterrichteten, oft einfach zuhause.
In Europa zur Zeit des Mittelalters gab es dann lediglich kirchliche Schulen. Nur Priester oder Mönche lernten Lesen und Schreiben. Die ersten öffentlichen Schulen entstanden im 13. Jahrhundert. Aber nur die Kinder reicher Eltern durften auch dorthin gehen.
Viele andere Familien konnten sich das nicht leisten, denn Jungen und Mädchen mussten im Haushalt oder auf dem Feld helfen. Und da blieb keine Zeit für die Schule.
Erst im Jahr 1919 mit der Weimarer Verfassung - das war die Niederschrift demokratischer Regeln für das deutsche Reich - setzte sich die allgemeine Schulpflicht für ganz Deutschland durch. ble
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