Warum klopfen Kaninchen manchmal auf den Boden?

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Kaninchen halten viele Menschen als Haustier. Für andere ist es ein Nutztier, das irgendwann einmal wegen des Fleisches oder des Fells geschlachtet wird. Dieses Haustier stammt aber von den Wildkaninchen ab, die bekanntlich nicht wie Feldhasen Einzelgänger sind, sondern in Kolonien leben, die aus vielen Tieren bestehen. Beim Zusammenleben mehrerer Tiere ist es natürlich besonders wichtig, dass man sich miteinander verständigen kann.

Kaninchen haben viele verschiedene Möglichkeiten, sich mit Artgenossen ihrer Gruppe, mit Angehörigen anderer Kolonien oder sogar mit ihren Feinden zu verständigen. Die Mitteilungen erfolgen dabei über Duftstoffe, über Laute oder über die Körpersprache.

Dazu gehört das Klopfen mit den Hinterfüßen auf den Boden. Das als Trommeln bezeichnete Verhalten können Kaninchen, wenn sie nahe genug neben dem Verursacher sind, sogar sehen. Allerdings ist ihre Sehfähigkeit nicht besonders gut ausgebildet. Viel, viel besser dagegen ist ihr Gehör. Die Ohrmuscheln können in Richtung der Schallquelle bewegt werden, um den Schall besser aufzunehmen.

Bei Kaninchen ist das Klopfen ein Warnsignal, das auf die eigene miese Stimmung oder auf Gefahr vor Feinden hinweist. Es wird von den anderen Tieren nicht nur mit den Ohren gehört, sondern auch die Erschütterungen des Bodens sind unter der Erde im Bau wahrnehmbar. Andere Kaninchen lassen sich vom Trommeln anstecken, betätigen sich selbst als Trommler und informieren die ganze Kolonie so schnell über einen sich nähernden Feind. Der kann darüber sogar so erschrecken, dass er sich wieder auf und davon macht. Wegen seiner Herkunft zeigt auch das Hauskaninchen immer noch diese Verhalten. HB

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