Fred Fuchs

Fred Fuchs fragt nach: Wer waren eigentlich die Sackträger?

Fred Fuchs hat im Mannheimer Jungbusch eine spannende Statue gefunden. Doch wer waren die Sackträger?

Von 
Rahel Adel
Lesedauer: 
Die Sackträger haben im Hafen die Waren von den Schiffen getragen. © Thomas Rittelmann

Mannheim. Regungslos steht der Mann da, mit einem schweren Sack auf dem Rücken, einer Mütze auf dem Kopf und einem Lächeln im Gesicht. Die Statue des Sackträgers findet sich im Mannheimer Stadtteil Jungbusch. Dort steht sie symbolhaft für eine ganze Berufsgruppe, die es in dieser Form mittlerweile so nicht mehr gibt: die Sackträger.

Sackträger be- und entluden früher im Mannheimer Hafen die Schiffe. Das heißt: Sie trugen die Waren wie Getreide, Tabak und Wein von den Schiffen in Säcken herunter und verstauten sie entweder im Hafen oder auf anderen Schiffen zum Weitertransport. Daher haben sie auch ihren Namen: Sackträger, weil sie die Säcke tragen. Mannheim liegt an zwei Flüssen, dem Rhein und dem Neckar. Das war für den Transport der Waren auf dem Wasser mit Schiffen praktisch. Auch heute noch sieht man große Schiffe auf den Flüssen Container hin- und hertransportieren.

Mehr zum Thema

Großveranstaltung

Nachtwandel im Mannheimer Jungbusch hat Finanzprobleme

Veröffentlicht
Von
Thorsten Langscheid
Mehr erfahren

Lange Zeit prägten die Sackträger den Jungbusch, bis Mitte des letzten Jahrhunderts, also bis vor ungefähr 60 bis 70 Jahren. Dann wurde ihre Hauptarbeit durch Maschinen und Kräne ersetzt. Mit denen ging das Be- und Entladen der Schiffe leichter und schneller. Deshalb ist der Beruf nach und nach ausgestorben, beziehungsweise hat sich zum Beruf der Hafenfacharbeiter gewandelt. Sie kümmern sich jetzt zum Beispiel um die Maschinen im Hafen.

Nach der Arbeit saßen die Sackträger gerne im Jungbusch zusammen, aßen und tranken. Ein bisschen so wie heute! Im Jungbusch finden sich abends immer noch viele Menschen zusammen, die sich nach der Arbeit oder am Wochenende in den Bars und Kneipen treffen.

Volontariat Volontärin seit 2024

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen