Sommerserie "Hiergeblieben!"

Unterwegs in der Grube Messel

Mehrere Zehntausend Fossilien wurden in der Grube Messel bisher gefunden. Darunter die berühmten Urpferde und kleine Primatenarten. Doch auch Reptilien wie Krokodile und Fische lebten vor 50 Millionen Jahre in dem ehemaligen Vulkan-Maar. Wir haben uns vor Ort umgesehen.

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Los geht die Tour im Besucherzentrum der Grube Messel, die Schnuppertour kostet für Erwachsene 15 Euro und dauert etwa eine bis eineinhalb Stunden.

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Lebensgefahr - klingt dramatischer als es ist. Mit dem erfahrenen Leiter ist die Wanderung durch die Grube selbst für kleine Kinder kein Problem.

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Der Tourleiter - ein erfahrener Diplom-Geowissenschaftler - erzählt von der Geschichte der Grube Messel. Dass um 1860 etwa zum ersten Mal Braunkohle und Raseneisenerz abgebaut wurde...

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... und die Grube nach dem Ende des Bergbaus eigentlich als Mülldeponie vorgesehen war. Auf der ganzen Welt wurde dagegen protestiert - erfolgreich.

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Schon 1870 wurden in der Grube Messel die ersten Fossilien in dem so genannten Ölschiefer entdeckt. Das ist ein braunes, sehr weiches Sedimentgestein. Hauptsächlich besteht es aus feinem Sand und organischem Material wie Algen und Tier- sowie Pflanzenresten...

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... unter Druck wurde es über die Jahrmillionen verfestigt und zum Stein. Viele der Tier- und Pflanenreste sind noch sehr gut erhalten und sind jetzt als Versteinerungen bzw. Fossilien zu finden. Da das Gestein jedoch sehr wasserreich ist, trocknet es schnell aus - und zerfällt dann in seine Einzelteile. Die Fossilien müssen deshalb konserviert werden...

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Es hat viele Jahre und noch mehr Versuche gebraucht, bis für das Problem der Konservierung eine Lösung gefunden wurde. Heute werden die Fossilien in Epoxidharz eingebettet und das Gestein drumherum langsam vom Fossil gelöst.

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48 bis 50 Millionen Jahre ist die Grube Messel inzwischen alt. Sie entstand vor rund 50 Millionen Jahren durch einen Vulkanausbruch, der anschließend ein so genanntes Maar bildete. Dieses Maar - eine Art Krater - füllte sich mit Wasser und wurde so zu einem natürlichen See und einem Biotop für tausende Lebewesen.

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Darunter auch Krokodile, Schildkröten und andere Lebewesen. Schließlich herrschte damals ein tropisches Klima im heutigen Südhessen.

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Noch immer werden jedes Jahr rund 3000 Fossilien aus der Grube Messel geborgen.

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Ganz besonders an ihr ist die herausragende Erhaltung der Versteinerungen. So sind trächtige Tiere gefunden worden, Tiere mitsamt ihres Mageninhalts und welche mit gut erhaltenem Gefieder. Bei manchen Insekten-Fossilien erkennt man sogar noch die schillernd bunten Farben des Panzers!

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Einige der Funde sind im Besucherzentrum zu besichtigen. Darunter auch ein Exemplar des berühmten Urpferds (im Vordergrund).

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Daneben erhalten Interessierte Einblicke in die Evolution in der Zeit des Holozän und nach dem Aussterben der Dinosaurier. Die Informationen sind Multimedial aufbereitet, allerdings vor allem für ältere und naturbegeisterte Besucher geeignet.

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Thema : Hiergeblieben! Tipps für den Urlaub daheim

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Von dort führen der Kirschblütenweg, die Wanderwege LT 21 und LT 22 sowie die drei Bildstockwanderwege in die vielfältige, von kleinen Schmuckstücken geprägte Umgebung. Die Projektgruppe „Wanderwege“ des Vereins „Heimat & Kultur“ verknüpfte unter der Leitung von Walter Frank alle Grenzsteine, Holzkreuze und Erinnerungsstätten der Gemarkung zu einem optimalen Netz, so dass man über die Bildstockwanderwege über 70 kleine und große Blickfänge leicht erreichen kann. Zur wohl außergewöhnlichsten Sehenswürdigkeit in der Region führt der Bildstockwanderweg 3. Schon nach kurzer Zeit zeichnet sich eine auffallende Silhouette in der Ferne ab. Nähert man sich, erkennt man, dass eine mehrere Meter hohe, hölzerne Gams am Wegrand steht. Dem einen oder anderen Ausflügler mag sie vielleicht bekannt vorkommen, denn einst zierte sie den Umzugswagen der Wagenbaugruppe „Schneiderei“ der „Schlackohren“. Nachdem die Gams am vergangenen Rosenmontagsumzug eine Runde durch die Stadt drehen durfte, bleibt sie den Besuchern nun langfristig als Plastik am Wanderweg erhalten. Bürgermeister Joachim Döffinger ist stolz auf die Zusammenarbeit der Narren und Heimatliebenden: „Das Tolle ist, dass bei uns in Assamstadt viele Vereine Hand in Hand arbeiten“. Nicht nur der Bildstockwanderweg 3 führt an der Skulptur vorbei, sondern auch der sportive Radweg, der ebenfalls oft und gerne genutzt wird. Vor allem in diesem Jahr seien mehr Radler unterwegs gewesen, erzählt Edgar Tremmel, Mitglied des Heimat- und Kulturvereins. Damit auch die jüngere Generation nicht zu kurz kommt, wurde in den letzten Jahren von der Projektgruppe „Junge Erwachsene und Familien“, geleitet von Andreas Sturm, mit Unterstützung von Jürgen Hernadi und weiteren Engagierten, ein Naturerlebnispfad angelegt. Beginnend am Sportplatz, führt die rund zwei Kilometer lange Strecke an acht lehrreichen, interessanten Stationen vorbei. Jede ist einem heimischen Waldbewohner gewidmet. So können sich die Kleinen an der ersten Station „Klettern wie ein Eichhörnchen“ auf einem Spielgerüst austoben. Zusätzlich versorgen Infotafeln die Ausflügler mit Wissenshappen über das jeweilige Tier. An der Eichhörnchenstation befindet sich der „Schlackohrenpilz“, eine Aussichtsplattform, die zum 25. Geburtstag der „Schlackohren“ erbaut und 2010 renoviert wurde. Von dort können die Wanderlustigen einen tollen Blick über Assamstadt genießen. Möchte man dem Weg tiefer in den Wald hineinfolgen, kann man ganz unbesorgt sein: Dank der ausführlichen Beschilderung, die vom Verein gepflegt und kontrolliert wird, sind Verirrungen nahezu unmöglich. Über den zertifizierten Bildstockwanderweg 1 gelangt man zu versteckten Sehenswürdigkeiten. Durch die Erfüllung verschiedener Kriterien erhielt er auf der CMT das Siegel „Wanderbares Deutschland“. So führe der Weg nur selten über Asphalt und sei besonders gut ausgeschildert, erzählt Projektleiter Frank. Allein diese Strecke führe an über 30 Bildstöcken und Wegkreuzen vorbei. Verborgen zwischen dichten Büschen und hohen Bäumen lädt die Mariengrotte zu einem entschleunigenden Moment der Ruhe ein. Flackernde Kerzen zeugen von regelmäßig einkehrenden Wallfahrern. Wer eine Rast einlegen möchte, ist einige Meter weiter bei einer gemütlichen Waldhütte gut aufgehoben. Eine Picknickbank bietet hungrigen Spaziergängern eine bequeme Sitzgelegenheit für eine schmackhafte Brotzeit. Eine weitere Besonderheit ist der Kreuzweg, der zum „Steffeskirchle“ weist. Der Assamstadter Bildhauer Anton Göbel fertigte für die 16 Stationen jeweils ein Relief aus Lindenholz – jedes ein Kunststück für sich. Aufgrund einer Renovierung 2017, die durch das „Leader“-Programm der EU unterstützt wurde, sind die Schnitzereien gut erhalten. 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