Zuckend erleuchtet der Blitz den dunklen Himmel über dem Petersdom. Fotograf Alessandro Di Meo ist nach dem Jahrhundertereignis, dem Rücktritt des Papstes, in Rom für die italienische Nachrichtenagentur Ansa unterwegs. Ein Sturm zieht auf, Di Meo wittert seine Chance. Aber er braucht zu lange. "Als ich die Linse vom Regen reinigte, schlug ein Blitz in die Kuppel ein", sagt er gestern.
Di Meo probiert andere Einstellungen und hofft. "Und dann schlug ein Blitz mitten in die Kuppel ein - genau in dem Moment, als ich meine Aufnahme machte", schildert er.
Als das Bild über die Nachrichtenticker in die Welt geschickt wird, sind viele Journalisten skeptisch. Ein Blitz ausgerechnet jetzt im Petersdom? Über der Krypta mit den Papstgräbern, wo auch der Apostel Petrus liegen soll. Doch Di Meos Ansa-Kollegen bleiben dabei: Das Foto ist echt! Dann taucht ein weiteres Bild auf - von der Nachrichtenagentur AFP. Darauf ist der Moment aus einer anderen Perspektive festgehalten. Auch die BBC hat den Blitz gefilmt.
Während in Sozialen Netzwerken über eine Verschwörung oder ein Zeichen spekuliert wird, winken Experten ab. "Im Mittelmeerraum ist so ein Gewitter nichts Ungewöhnliches", sagt Michael Tiefgraber vom Deutschen Wetterdienst. dpa
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