Gekämpft wird in den USA mit harten Bandagen und allen Mitteln. So wie im Bundesstaat Virginia, wo ein Unbekannter jetzt an einer viel befahrenen Straße ein elektronisches Warnschild manipulierte, damit Autofahrer die Nachrichten lesen konnten: "Kriminelle Hillary". "Hillary ist ein Biest". "Wählt Trump". Eine empörte Clinton-Anhängerin zog schließlich den Stecker.
Wie hemmungslos agiert wird, zeigt auch ein Blick auf Twitter. Trump-Anhänger nutzen das soziale Netzwerk, um mit perfekt gefälschten Werbetafeln für Clinton ihre Wähler aufzufordern, zur Stimmabgabe eine bestimmte Nummer anzutexten. Man könne so bequem von zu Hause abstimmen, heißt es. Und Warteschlangen vermeiden. In Wirklichkeit existiert diese Wahl-Option nicht - doch die Fälscher hoffen, so einen Teil der Demokraten von den Wahllokalen fernzuhalten.
Erbittert wird auch darum gekämpft, den so beliebten Diebstahl oder Vandalismus von Wahlplakaten zu verhindern. In Dallas (Texas) versah ein Unbekannter diese Woche die Unterseite einer Trump-Stelltafel mit Rasierklingen. Ein Clinton-Anhänger, die die Werbung beseitigen wollte, verletzte sich an beiden Händen. Zum Spott im Internet wurde ein Ehepaar, das mit dem Auto mehrere aufgestellte Trump-Schilder niederwalzen wollte. Das Paar wusste nicht, dass die Tafeln beim Umkippen Nagelbretter hochschießen lassen - vier neue Reifen mussten her. Eine Sicherheitskamera hielt den peinlichen Vorgang fest.
Solche Schlammschlachten gehen auch aufs Gemüt. Kein Wunder also, dass Kliniken wie das Southampton Hospital in New York Herzpatienten schriftlich aufforderten, politische Diskussionen zu vermeiden. Sie fürchten, dass allein schon die Erwähnung von Donald Trump oder Hillary Clinton die Patienten töten könnte.
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