Terrorismus

Polizei zeigt sich häufiger

Von 
Hans-Dieter Füser
Lesedauer: 
Nach dem Angriff in der Gegend des Straßburger Weihnachtsmarkts sichern Einsatzkräfte der Polizei einen Eingang zur Altstadt. © Christoph Schmidt

Baden-Württemberg hat sofort reagiert. Schon kurz nach dem Anschlag in Straßburg seien „alle polizeilichen Maßnahmen auf beiden Seiten des Rheins auf Hochtouren“ gelaufen, teilte Innenminister Thomas Strobl mit. Über das gemeinsame Zentrum in Kehl stehe man in engstem Austausch mit den französischen Behörden. Noch in der Nacht seien bei den regionalen Polizeipräsidien in Abstimmung mit dem Landeskriminalamt Fahndungs- und Überwachungsmaßnahmen angelaufen. Mit Blick auf die Weihnachtsmärkte sagte Strobl, die Sicherheitsmaßnahmen seien generell bereits auf einem sehr hohen Niveau. Gleiches erklärten auch die Innenministerien in Mainz und Wiesbaden.

Auch Rheinland-Pfalz hat sofort reagiert: Innenminister Roger Lewentz (SPD) ordnete eine verstärkte Polizeipräsenz auf den Weihnachtsmärkten an. Noch bevor sich die Bundesländer gestern Mittag über eine eventuelle neue Gefährdungslage ausgetauscht hatten, schlug er im Mainzer Landtag vor, „an den Eingängen der Weihnachtsmärkte deutlich mehr offene Präsenz zu zeigen und dabei auch die Maschinenpistole sichtbar zu tragen“. Da es die Möglichkeit gebe, dass der Täter von Straßburg nach Deutschland geflohen sei, werde die Polizeipräsenz für die Fahndung in Rheinland-Pfalz erhöht. Dies gilt auch für Baden-Württemberg und Hessen. „Unsere Spezialeinheiten“, so Lewentz, „habe ich in Alarmbereitschaft versetzt.“

„Sicherheitsgefühl stärken“

Für das Polizeipräsidium Rheinpfalz in Ludwigshafen erklärte Thorsten Mischler, dass es in diesem Bereich bisher keine grundsätzliche Änderung der Lagebewertung gebe. Es lägen auch keine Hinweise auf Gefährdungen vor. Das Polizeipräsidium Mannheim wollte sich nicht zur aktuellen Gefährdungslage äußern und verwies auf das Stuttgarter Innenministerium.

Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) erklärte, die Sicherheitsbehörden würden bei Bedarf die französischen Ermittlungen unterstützen. Da der mutmaßliche Täter von Straßburg noch flüchtig ist, seien „intensive Fahndungsmaßnahmen, insbesondere auf überregionalen Verkehrswegen“, eingeleitet. Ziel sei es, das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu stärken.

Angreifer auf der Flucht

Mehrere Tote bei Anschlag in Straßburg

Veröffentlicht
Bilder in Galerie
14
Mehr erfahren

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen