Selbst Sozialpädagogen sehen sich mitunter überfordert. Der Verein für Psychoanalytische Sozialarbeit in Tübingen spricht inzwischen von einer neuen Form von Grenzfallkindern, die sogar die bisherigen Arbeitsansätze der psychoanalytischen Sozialarbeit infrage stellen.
Ansgar Röhrbein vom Märkischen Kinderschutz-Zentrum formuliert es so: "Wenn Kinder und Jugendliche durch Delinquenz, Grenzüberschreitungen und Schulverweigerung große Systeme fordern und die Fachkräfte von Jugendhilfe, Gesundheitswesen, Schule, Polizei und Justiz auf Trab halten, dann stellt sich nicht selten die Frage, wer hier eigentlich Schutz und Hilfe benötigt." Weil angesichts des raschen Wandels in der Jugendwelt und des auch daher zunehmend geforderten Sozialsystems häufig der Eindruck entstehe, "die Jugendlichen wären immer einen Schritt schneller, und die Helfer würden eher reagieren als hilfreich gestalten", regt Röhrbein als Minimum eine bessere Zusammenarbeit zwischen bisher eher noch getrennt arbeitenden Stellen wie Jugendamt oder Jugendhilfe an. malo
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