Anschnallpflicht in Reisebussen

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Die hohe Zahl der Toten bei dem Busunglück in der Schweiz lasse möglicherweise den Schluss zu, dass viele Passagiere nicht angeschnallt waren, sagte ADAC-Sprecher Andreas Hölzel gestern im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa in München. Dies sei generell ein Problem bei Passagieren von Reisebusfahrten. Für moderne Reisebusse gelte zwar eine EU-weite Gurtpflicht für Passagiere. "Dort, wo Gurte sind, sollen sie sich anschnallen, nur viele machen es einfach nicht." Oft sei dies auch der Grund für die schlimmen Folgen eines Busunfalls. Der Fahrer müsse die Reisenden zwar über die Gurtpflicht informieren, könne aber nicht jedes Mal kontrollieren, ob sich alle daran hielten. Moderne Reisebusse müssen seit 1999 mit Gurten ausgestattet sein.

Die Front des Unglücksbusses war allerdings völlig eingedrückt. "Bei so starken Deformationen hilft dann auch der Gurt nichts mehr", sagte der ADAC-Experte. Reisenden im hinteren Teil des Busses hätte ein Gurt aber möglicherweise das Leben retten können. "Das sind aber alles Spekulationen - man weiß nicht, wie viele angeschnallt waren." Busse seien eigentlich sehr sichere Verkehrsmittel. "Busunfälle passieren selten, aber wenn, dann sind sie meist sehr spektakulär." dpa

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