Mobilität

Wasserrohrbruch legt Zentrum der Metropolregion lahm

Öffentlicher Nahverkehr wird wegen zahlreicher Krankenstände vor allem beim Fahrpersonal ebenfalls ausgebremst

Von 
Bernhard Zinke
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Mannheim/Rhein-Neckar. Ein Wasserrohrbruch unter einer zentralen Ausfallstraße in der Nähe des Mannheimer Luisenrings hat am Mittwoch den kompletten Pendlerverkehr zwischen Mannheim und Ludwigshafen nahezu lahmgelegt. Der Verkehr staute nicht nur rund um den Mannheimer Innenstadtring, sondern auch in Ludwigshafen und auf der A 650. Die Fahrzeuge standen in den Spitzenzeiten bis zum Oggersheimer Kreuz. Bis zu einer Stunde Geduld mussten die Verkehrsteilnehmer aufbringen.

Eine Wassertransportleitung des Energieversorgers MVV war gebrochen und hatte die B 44 zwischen Luisenring und Jungbuschbrücke unterspült. Die Wasserleitung ist nach Angaben der Stadt Mannheim am Mittwoch repariert worden. Allerdings wird es vermutlich bis Ende der Woche dauern, bis die Fahrbahn wiederhergestellt und benutzbar ist. Deshalb rät die Polizei allen Pendlern, den Bereich weiträumig zu umfahren. Empfohlen werden die Rheinübergänge auf den Autobahnbrücken A 6 bei Mannheim-Sandhofen und A 61 bei Speyer. Die Stadt Mannheim empfiehlt drei Ausweichrouten im innerstädtischen Bereich von Mannheim und Ludwigshafen.

Busfahrer und Lokführer krank

Unterdessen klagt auch der Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) über hohe Krankenstände vor allem bei Busfahrern und Lokführern. Die Situation sei flächendeckend problematisch, sagte VRN-Geschäftsführer Volkhard Malik im Gespräch mit dieser Redaktion. Besonders dramatisch ist demnach die Situation im Kreis Bergstraße, wo auf der Strecke zwischen Weinheim und Fürth der Zugverkehr nur noch in sehr ausgedünntem Umfang fahren kann. Auch zwischen Worms und Bensheim rollen die Bahnen nur noch zwischen 8 und 16 Uhr, um den Schülerverkehr sicherzustellen. Im Bereich Walldorf und Wiesloch können einzelne Busverbindungen gar nicht angeboten werden. „Die Situation ist sehr, sehr kritisch“, sagte Malik. Es sei leider derzeit auch nicht absehbar, wann sich die Situation wieder ändere. Besonders problematisch werde die Situation, wenn nicht mehr genügend Personal für die Besetzung von Stellwerken zur Verfügung stehe. Das sei bereits einmal beim Stellwerk für die Riedbahn in Richtung Frankfurt geschehen. Die Strecke habe am letzten September-Wochenende nachts de facto gesperrt werden müssen. Der S-Bahn-Verkehr auf dieser Strecke habe komplett eingestellt werden müssen.

Grund für die vielen Krankenstände sind nach Darstellung des VRN zahlreiche Corona-Infektionen des Personals. Wenn die Infektionswelle im Herbst andauere oder noch höher ansteige, dann müsse mit andauernden Ausfällen von Bussen und Bahnen gerechnet werden.

Ressortleitung Teamleiter der Redaktionen Metropolregion und Südhessen Morgen

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