Mannheim. Das Erscheinungsbild der Planken - Mannheims wichtigster Einkaufsstraße - bietet bei Einzelhändlern und Gastronomen wieder einmal viel Anlass zur Kritik. Fast über der gesamten Pflasterfläche liegt ein dunkelgrauer Schleier, in den Fugen klemmen Zigarettenstummel, rund um Masten, Pfosten und unter einigen Bänken wächst Unkraut hervor, überall „zieren“ schwarze Punkte die Steine - die Reste festgetretener Kaugummis.
Hinzu kommt der Müll, wie Papiertüten, Becher und Servietten, der immer wieder umherfliegt. Als Verursacher haben die Händler die in Richtung Wasserturm gelegenen Fast-Food-Lokale ausgemacht. „Die Verschmutzung ist eine Schande“, beklagt Eiscafé-Betreiber Dario Fontanella. Und Schuhhändler Alexander Seppel ergänzt: „Es sieht aus, als wäre der Belag schon 100 Jahre alt.“ Beide kritisieren, dass die Attraktivität der Planken sowie der Innenstadt als Ganzes darunter leiden.
Tatsächlich ist der Belag noch keine drei Jahre alt und wurde vor der Planken-Wiedereröffnung im März 2019 von einer Spezialfirma mit Hochdruck gereinigt. Selbst in den Seitenstraßen der Planken, wo gerade erst begonnen wurde, das Pflaster zu verlegen, sind die neuen Steine schon fleckig und verschmutzt.
Reparatur „schnellstmöglich“
Dabei wird der Bodenbelag nach Angaben von Rathaus-Sprecher Kevin Ittemann jeden Tag gekehrt - „täglich von Montag bis Sonntag zwischen 6 und 9 Uhr von einem Team des Eigenbetriebs Stadtraumservice, bestehend aus einer kleinen Kehrmaschine und zwei Städtereinigern“. Zusätzlich erfolge eine regelmäßige Belagsreinigung, „in der Regel täglich von Montag bis Freitag“.
Abgesehen von der Verschmutzung tut sich rund zweieinhalb Jahre seit der Fertigstellung auf den Planken noch ein anderes Problem auf: Es gibt die ersten Stolperfallen. Im Bereich von O 7 sind einige der massiven Pflastersteine bereits locker und ragen nach oben, vereinzelt sind Ecken der Steine abgebrochen. Der Stadt sind die Schäden bekannt: „Eine Regulierung folgt schnellstmöglich“, erklärt Ittemann. Sie habe sich aufgrund der Ferien- und Urlaubszeit verzögert.
Unterdessen planen die städtische Wirtschaftsförderung und das Stadtmarketing, den Einkaufsstandort Mannheim „durch gezielte Werbung“ noch attraktiver und bekannter zu machen. Dazu soll ein Konzept für ein Social Media Marketing entwickelt und umgesetzt werden, das zunächst auf ein Jahr ausgelegt ist. Unter anderem soll eine Influencerin oder ein Influencer gewonnen werden, die oder der über neue Geschäfte, aktuelle Trends und interessante Gastronomen berichtet, „um die Buntheit und Attraktivität der Einkaufsstadt Mannheim überregional zu transportieren“. Das Konzept wird im Herbst vorgestellt.
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