Winterwetter

Schnee bremst Busse in Mannheim aus

In ganz Deutschland kommt es aufgrund der Witterung zu Verkehrsbeeinträchtigungen – doch Besserung ist in Sicht

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sal/dpa
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Viele Verkehrsteilnehmer kamen am Donnerstag nur unter erschwerten Bedingungen ans Ziel. © Michael Ruffler

Mannheim/Stuttgart/Mainz. Nach dem Glatteis kam der Schnee – und verwandelte die Metropolregion am Donnerstag in ein Winter-Wunderland. Allerdings führte der starke Schneefall auch zu Verkehrsbehinderungen und Unfällen. So wurden in Mannheim am Donnerstag bis zum Nachmittag bei insgesamt 40 Verkehrsunfällen sechs Personen verletzt. Darüber hinaus kam es vereinzelt zu Verkehrsbeeinträchtigungen durch querstehende Fahrzeuge, wie das Polizeipräsidium Mannheim mitteilte. Nach Angaben des Polizeipräsidiums Rheinpfalz ereigneten sich zwischen 6 und 15 Uhr in der Region rund 100 Verkehrsunfälle. Die Polizei bat die Verkehrsteilnehmer um besondere Vorsicht.

Auch im öffentlichen Nahverkehr kam es zu Beeinträchtigungen. Wegen des anhaltenden Schneefalls stellte die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) ab Donnerstagmittag den Busverkehr in Mannheim und Ludwigshafen zunächst komplett ein, nahm ihn aber gegen 16 Uhr wieder auf, weil die Hauptverkehrsachsen wieder besser befahrbar waren. Ausfälle und Einschränkungen gab es auch auf den Straßenbahnlinien 6/6A und 23 in Mannheim und in Heidelberg.

Betroffen waren auch andere Bereiche des Lebens. In Frankenthal mussten zwei Beerdigungen um einige Tage verschoben werden, weil die Gräber für eine Beisetzung wegen Eis und Schnee nicht entsprechend vorbereitet werden konnten. Das bestätigte eine Sprecherin der Stadt. Lediglich die Trauerfeiern seien also abgehalten worden. Im Rhein-Pfalz-Kreis und im Kreis Alzey-Worms, wo die Weihnachtsbäume abgeholt werden sollten, blieb der Unrat in großen Mengen stehen – und soll von den Bürgern wieder von der Straße geholt werden. Nächster Anlauf ist in der kommenden Woche.

Doch nicht nur die Region ist vom Wintereinbruch betroffen: Bundesweit steckten hunderte Menschen stundenlang in Staus auf Autobahnen fest: Schnee und glatte Straßen hatten in der Nacht zum Donnerstag zu erheblichen Behinderungen auf Straßen geführt. Betroffen waren vor allem die Autobahnen 3, 4, 5 und 7. In Osthessen wurden die Menschen in kilometerlangen Staus von Rettungskräften mit Decken und heißen Getränken versorgt, wie die Polizei mitteilte.

Westpfalz besonders betroffen

Am Donnerstag traf es tagsüber Autofahrer und -fahrerinnen in Rheinland-Pfalz besonders hart. Wegen Schnee und Glätte bildeten sich auf den Autobahnen kilometerlange Staus. Die Autobahn 61 bei Rheinböllen (Rhein-Hunsrück-Kreis) etwa wurde wegen Glätte am Donnerstag zeitweise in beide Fahrtrichtungen gesperrt. „Da ist ein kompletter Eispanzer drauf“, sagte ein Polizeisprecher. Wegen der Glätte gebe es insbesondere für Lastwagen kein Vorankommen. Die Polizei forderte Lkw-Fahrer auf, den nächsten Rastplatz anzufahren.

Auch auf anderen Autobahnen in Rheinland-Pfalz sorgte das Winterwetter für Chaos. Auf der A 63 zwischen Alzey und Kaiserslautern gab es laut Polizei eine geschlossene Schneedecke. Mehrere Fahrzeuge seien auf dem Seitenstreifen liegengeblieben, Lastwagen festgefahren und Autos in den Graben gerutscht. Von der A 6 berichtete die Polizei Westpfalz von querstehenden Lkw. Auch diese Autobahn war zeitweise gesperrt.

Am Frankfurter Flughafen waren wegen Eisregens schon am Mittwoch die Flugzeugstarts zeitweilig ausgesetzt worden, am Donnerstag wurden angesichts von Schnee und Eis Hunderte Flüge annulliert. Mehr als 300 von insgesamt etwa 1000 Flügen seien gestrichen worden, sagte ein Fraport-Sprecher und fügte hinzu: „Der Winterdienst war voll im Einsatz.“ Da Flüge wegen der erwarteten Wetterlage vorausschauend gestrichen worden seien, herrsche in den Terminals ein „geordneter Betrieb“. Passagiere würden weiterhin gebeten, sich vor der Fahrt zum Flughafen auf den Internetseiten der Airlines über den Status ihres Fluges zu informieren.

Besserung war allerdings in Sicht: Der Deutsche Wetterdienst in Offenbach kündigte an, der Schnee werde abziehen. Für die nächsten Tage wurde ruhiges Winterwetter erwartet. So treten am Freitag laut DWD nur noch im Norden und Nordwesten einzelne kräftige Schneeschauer auf. Im Rest des Landes wechseln sich Sonne und Wolken ab, und es bleibt weitgehend trocken. sal/dpa

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