Muss die Feuerwehr ein brennendes Elektroauto löschen, entfacht auch eine Debatte darüber, wie sicher die batteriebetriebenen Fahrzeuge sind. Jüngst richteten sich die Blicke in die Niederlande, wo ein Schiff beladen mit E-Autos in Brand geriet. Schnell wurden Stimmen laut, dass ein E-Auto für das Feuer verantwortlich sei. Dabei ist die Brandursache noch keineswegs geklärt. Elektromobilität deshalb wieder zu verteufeln, ist Unsinn.
Feuerwehren und Verbände betonen, dass E-Autos nicht anfälliger für Brände sind als Fahrzeuge mit Verbrenner-Motor. Lediglich mehr Wasser werde für die Löscharbeiten benötigt, da beim Brand der Batterie eines E-Autos viel Sauerstoff entstehe, der ein Bekämpfen der Flammen erschwere. Ja, zeitintensiver ist so ein Einsatz. Gefährlicher sind E-Autos deshalb nicht.
Fakt ist auch, dass laut Gesamtverband der Versicherer Autos generell sicherer werden und es so in Summe weniger Brände gibt als früher. Und dennoch sind es E-Autos, die kritisch beäugt werden, sobald sie in Flammen stehen. Das hängt wohl auch damit zusammen, dass Menschen dieser neuen Technologie (noch) nicht trauen – obwohl Tests des ADAC deren Sicherheit bescheinigen. Die SPD Bremen forderte in einem Brief an den Bundesverkehrsminister sogar, Elektroautos beim Transport als Gefahrgut zu kennzeichnen. Der Wunsch nach einem Aufkleber mit Totenkopf wie beim Transport giftiger Chemikalien repräsentiert diese übertriebene ängstliche Haltung.
Man darf nicht vergessen, dass auch E-Autos gesetzliche Anforderungen erfüllen müssen, die eine hohe Sicherheit beim Fahren garantieren. Und auch Verbrenner waren einst etwas Neues und heutzutage hinterfragt niemand mehr, wie sicher das eigene Auto ist, das vielleicht gerade so nochmal durch den TÜV gekommen ist. Zudem ist Deutschland eine Autoindustrienation und sollte auf E-Mobilität setzen. Neue Technologien zu hinterfragen, ist dabei wichtig, E-Autos kategorisch schlecht zu reden, dagegen einfach nur engstirnig.
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