Brände

Großbrand im Mannheimer Jungbusch: Mehrere Häuser geräumt

Es war ein extrem gefährlicher Einsatz für die Feuerwehr in Mannheim. Ein leerstehendes Gebäude auf dem Kauffmannmühlen-Areal im Jungbusch steht in Flammen. Noch am Abend droht es einzustürzen

Von 
C. Gerards, D. Kraft, M. Pecht, T. Schmidhuber
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Flammen schlagen bei dem Brand aus einem Gebäude im Mannheimer Jungbusch. © René Priebe

Mannheim. Ein Brand in einem leerstehenden Gebäude des Kauffmannmühlen-Areals im Mannheimer Stadtteil Jungbusch hat am Freitag für einen Großeinsatz von Feuerwehr und Polizei gesorgt.

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Weil bei dem Gebäude Einsturzgefahr besteht, wurden auch umliegende Häuser geräumt. Für rund 150 betroffene Anwohnerinnen und Anwohner wurden Notunterkünfte in der Jungbuschhalle eingerichtet. Am Abend hieß es, sie könnten die Nacht über nicht in ihre Häuser zurück. Verletzt wurde nach bisherigem Stand niemand.

Zwei Menschen bei der Flucht verletzt

Das Feuer war am frühen Nachmittag aus bislang ungeklärter Ursache ausgebrochen, die Flammen breiteten sich über mehrere Stockwerke bis zum Dachstuhl aus. Mannheims Stadtbrandmeister Thomas Näther berichtete, dass die Feuerwehr mit 90 Einsatzkräften vor Ort sei.

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Dazu kamen 130 Kräfte der Polizei und 50 Kräfte weiterer Hilfsorganisationen, um die Menschen aus den evakuierten Häusern zu betreuen: „Alle Gebäude, die sich im Trümmerschatten befinden, also die Gebäude, die, wenn das Gebäude einstürzt, Schaden nehmen würden, haben wir evakuiert“, sagte er.

Schwierige Löscharbeiten wegen Einsturzgefahr

Das Feuer wurde von außen gelöscht, da das Gebäude sehr schnell einsturzgefährdet war. Die Feuerwehr konnte nicht mehr hinein. Zuvor war sie mit fünf Trupps gleichzeitig im Innern gewesen - für die Einsatzkräfte zahlenmäßig eine ganze Menge. „Wir haben sehr schnell festgestellt, dass die Brandausbreitung viel zu hoch ist, um das sicher machen zu können.“

Feuerwehrleute bekämpfen den Brand auf dem Areal der Mannheimer Kauffmannmühle. © René Priebe

Für das Löschen von außen waren zwei Drehleiterfahrzeuge im Einsatz, dazu kamen zwei Wasserwerfer, die auf dem Boden positioniert wurden. Eine Drohne der Polizei war im Einsatz, um besser in das Gebäude schauen zu können. Wegen des Windes kam es laut Feuerwehr immer wieder zu sogenannten Flugfeuern.

Wie stabil ist das Gebäude noch?

Der Brand drohte, sich auf andere Häuser auszuweiten. Die Feuerwehr bat Anwohner, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Die Polizei empfahl, den Brandort weiträumig zu umfahren. Zeitweise sei es zu erheblichen Verkehrsproblemen gekommen, hieß es.

Die aus den Häusern evakuierten Menschen könnten voraussichtlich die ganze Nacht über nicht in ihre Wohnungen zurück, sagte Mannheims Erster Bürgermeister Christian Specht am Abend an der Einsatzstelle. Aktuell sei die größte Herausforderung die Stabilität des Gebäudes.

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„Wir kommen gut voran mit der Brandbekämpfung, aber wir wissen nicht, wie groß die Einsturzgefahr des Hauses ist“, so Specht. Daher seien das Technische Hilfswerk (THW) und Statiker vor Ort.

Die Stadt sei für eine Notunterbringung der betroffenen Anwohner aber gut vorbereitet. „Wir wollen die Evakuierung natürlich so früh wie möglich aufheben, aber wir haben in der Turnhalle alles vorbereitet.“

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