Odenwaldschule - Verein für Opfer stellt seine Arbeit ein

Glasbrechen löst sich auf

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Heppenheim. Nach fünf Jahren stellt der Opferverein Glasbrechen seine Arbeit ein. Gegründet wurde er, nachdem die sexuellen Übergriffe an der Odenwaldschule in Heppenheim bekanntwurden. Nach einer Auflage des Finanzamts müsse die Satzung geändert werden - aber dann könne der Verein seiner Arbeit nicht mehr nachkommen, teilte Glasbrechen gestern mit. Schon am 10. Oktober hatten die Mitglieder um den Vorsitzenden Adrian Koerfer (Bild) beschlossen, den Verein aufzulösen.

Die geforderte Satzungsänderung würde es dem Verein verbieten, eigenes Geld an Mitglieder auszugeben. "Als Verein von Betroffenen und Nicht-Betroffenen für Betroffene sexualisierter Gewalt an der Odenwaldschule in und außerhalb des Vereins verliert Glasbrechen damit einen substanziell notwendigen Aufgaben- und Handlungsbereich", heißt es einer Pressemitteilung auf der Homepage.

Auch die Odenwaldschule selbst ist mittlerweile Geschichte. Die Aufsichtsbehörden - das Sozialministerium in Wiesbaden und das Schulamt des Kreises Bergstraße - genehmigten Anfang September ein Konzept zur Fortführung der insolventen Einrichtung nicht. lhe/lok

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