Energie - MVV und EnBW planen Geothermie-Kraftwerke zwischen Mannheim und Heidelberg

Fernwärme aus 3500 Metern

Von 
Bernhard Zinke
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Tanks vor dem Bohrturm am Geothermie-Bohrplatz in Graben-Neudorf. © dpa

Rhein-Neckar. Die beiden Energieversorgungsunternehmen MVV und EnBW wollen im Kernbereich der Metropolregion heißes Wasser für die Fernwärme nutzen und damit die Unabhängigkeit von fossilen Energiequellen vorantreiben.

Am vielversprechendsten ist nach Angaben des gemeinsamen Unternehmens GeoHardt ein Gebiet, das sich auf 70 Quadratkilometer vom Süden Mannheims aus über Brühl, Ketsch, Schwetzingen, Plankstadt, Heidelberg und Oftersheim erstreckt.

Weder Lithium noch Verstromung

Erste Untersuchungen hätten gezeigt, dass in einer Tiefe von 3500 Metern Wasserströme von bis zu 160 Grad Celsius verlaufen. Diese wollen die Fachleute in einem geschlossenen Kreislauf an die Erdoberfläche fördern und die Wärme ins Fernwärmenetz übertragen.

Es solle kein Lithium gefördert werden und auch keine Verstromung stattfinden, versicherte GeoHardt-Geschäftsführer Matthias Wolf im Gespräch mit dieser Redaktion. Weitere Vorzugsgebiete rund um Hockenheim, Sandhausen und Leimen sollen zunächst nicht erschlossen werden, weil es dort noch kein Fernwärmenetz gibt. Ein erstes Geothermie-Kraftwerk soll voraussichtlich ab 2025 oder 2026 Wärme ins Netz speisen.

In einem Dialogforum will GeoHardt auch 50 zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger einbinden und ihre zentralen Fragen und Anliegen berücksichtigen. Die Suche der Interessierten läuft. Ein erstes Treffen ist für den 21. Juli in Schwetzingen geplant.

Ressortleitung Teamleiter der Redaktionen Metropolregion und Südhessen Morgen

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